Hinterher ist man klüger... / 6.02.10
Eine Glosse zum Wochenende.
„Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten – sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter. Gegen diese Form von Kapitalismus kämpfen wir,“erklärte Franz Müntefering, am 17. April 2005 in der Bild am Sonntag.
Ein Wahlkampfplakat der Münchner SPD verursachte im vergangen Jahr bei CSU und FDP Empörung. Die schwarz gelben gewannen die Wahl im Land und im Bund. Und heute? Der ARD Deutschlandtrend vom 04. Februar sieht die Regierungsparteien gegenwärtig weit von einer rechnerischen Mehrheit entfernt. Union und FDP erreichen zusammen nur noch 44 Prozent. So schwach war das sogenannte bürgerliche Lager seit drei Jahren nicht mehr. Da ist es wenig erstaunlich, wie gut die Große Koalition rückblickend abschneidet, obwohl sie doch von einer Mehrheit der Wählerinnen und Wähler abgewählt worden ist. 55 Prozent der Befragten meinen, dass die neue schwarz-gelbe Regierung im Vergleich zur Vorgängerin schlechtere Arbeit mache. Es ist besonders die FDP, die dunkle Ahnungen heraufbeschwört. Waren im Dezember immerhin noch 34 Prozent mit der Arbeit der FDP in Berlin zufrieden, so sind es jetzt nur noch 20 Prozent – ein Rückgang um 14 Punkte in nur zwei Monaten. Trotzdem will die FDP ihre Vorstellungen vom Sozialstaat light stur umsetzen. FDP-Gesundheitsminister Rösler will auch gegen eine Mehrheit der Deutschen, von denen 72 Prozent die Ansicht vertreten dass das gegenwärtige System “im Prinzip in Ordnung” sei, die Kopfpauschale einführen. Spenden der Pharma Lobby und der privaten Krankenversicherung sind ihm gewiss!
Aber nach der Wahl ist vor der Wahl! Und wie war das noch mit den neuen kaiserlichen Gewändern der angeblichen Arbeiterführer Pinkwart und Rüttgers?
HGW
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