Holt ihn hier raus! / 13.11.09
Die Zeitungen bringen heute (13.11.2009) ein merkwürdiges Foto. Die Süddeutsche Zeitung hievt es auf die Titelseite, den Westfälischen Nachrichten ist es die Seite 5 wert, auch die online-Tagesschau bringt es. Es fällt aus dem Rahmen des üblichen Bildjournalismus, es irritiert. Warum, fragt man sich, ist dies Foto so seltsam inszeniert? Ein Mann steht im Mittelpunkt, die Beleuchtung hebt ihn hervor wie den Dressman im Klamotten-Werbeflyer: die Haltung so betont lässig, so betont selbstbewusst, die Krawatte so betont korrekt gebunden, das Hemd so betont weiß, der dunkle Anzug so neu, und die Hände, ja die Hände sind so super-obercool in die Hüften gestützt, ein Finger jeder Hand im Hosenbund, schaut her, ich zeige mich vor, ich bin’s!, ich bin der strahlende Batman im Marlborough-Land – und die Männer drumherum, das ganze Bild ist so inszeniert, dass sie fast verschwinden, sie sind die Outdoor-Staffage, ihre Aufgabe ist es, mit ihren Tarnanzügen den Kontrast zu schaffen und den Helden leuchten zu lassen. Aber es ist kein Klamotten-Prospekt. Der Verteidigungsminister Deutschlands besucht unsere „Mitbürger in Uniform“ an der Front in Afghanistan, sie machen den Job und halten den Kopf hin. Und er – inszeniert sich.
Regimekritiker in Aserbaidschan verhaftet Mit fremden Federn: Guttenberg, selbstleuchtend