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MZ-Lokalredaktion Münster / 28.01.07

Wenn 17 Redakteure einer Lokalredaktion vom Verlag freigestellt werden, muss dem Verlag das Wasser bis zum Hals stehen. Und wenn in Münster nur noch eine Tageszeitung übrig bliebe, wäre das sicherlich übel.

Die Lokalredaktion Münster der MZ hat eine neue Organisationsform eingenommen, dessen zentralen Pfeiler ein „Newsroom“ darstellt. Rechtfertigt das die Freistellung von 17 Lokalredakteuren?
Aufschlussreich ist die Wortwahl des Verlegers in dem Interview in der Ausgabe vom 27. Januar. Es heißt dort, es sei entschieden worden, der alten Redaktion den Auftrag nicht mehr zu erteilen. Die „alte Redaktion“ ist für Herrn Lensing-Wolff offensichtlich eine Fremdfirma, der man Aufträge nach Belieben erteilen und entziehen kann. Handelt es sich bei den Redakteuren etwa nicht um Arbeitnehmer des Verlags?
Weiter heißt es, die Redakteure könnten sich bei der neuen Lokalredaktion bewerben. In der Tat scheint der Verleger in den Redakteuren nicht mehr Mitarbeiter sondern Fremd-Bewerber zu sehen, die selbst sehen müssen, wo sie in seinem Verlag oder irgendwo anders bleiben sollen.
Ist etwa die gesamte alte Redaktion ein Hindernis für den Neustart der MZ Münster?
Warum ernennt man dann den alten Redaktionsleiter, der ja wohl der Hauptverantwortliche für den bisherigen Lokalteil war, zum Herausgeber?
Ich halte diesen Vorgang für eine Verrohung der Sitten, die mit dem Auftrag der Presse im demokratischen Rechtsstaat nicht vereinbar ist.

Jörg Knebelkamp

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