Stadtteilbüchereien: Kürzungen mit Folgen / 23.01.09
Kinder und ältere Menschen von eingeschränkten Öffnungszeiten besonders betroffen
Als „erwartetes Ergebnis einer verfehlten Politik“ kommentiert die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson, den teilweise erheblichen Rückgang bei der Ausleihe von Medien in den Stadtteilbüchereien. Für die SPD-Kulturexpertin sind die sinkenden Zahlen eine direkte Folge der von der schwarz-gelben Ratsmehrheit umgesetzten Rödl-Sparvorschläge. Vor allem Kinder und ältere Menschen hätten unter den eingeschränkten Öffnungszeiten der Büchereien vor Ort zu leiden. Für sie gebe es keine Alternative zur stadtteilnahen Versorgung.
„Wer die Öffnungszeiten in manchen Zweigstellen von ehemals 34,5 auf 15 Wochenstunden drastisch reduziert und zudem in den Sommerferien mehrere Wochen schließt, darf sich über die Negativentwicklung nicht wundern“, bedauert Vilhjalmsson die Negativentwicklung. Die größten Verluste verzeichne dabei das von der CDU/ FDP gepriesene Modell der Hansabücherei mit einem Rückgang der Ausleihzahlen um 23 Prozent, so die SPD-Politikerin.
Neben den reduzierten Angeboten, die einer Bildungsstadt oder neudeutsch „city of learning“ nicht würdig seien, werde in der Betrachtung der Entwicklung zudem ein Aspekt völlig außen vor gelassen. Beate Vilhjalmsson: „Bei den verbleibenden geringen Öffnungszeiten geht die Funktion der Stadtteilbüchereien als „Herz des Stadtviertels“, als Treffpunkt für Veranstaltungen, Spiele oder Raum zum Vorlesen verloren.“ Auch durch den zunehmenden Nachmittagsunterricht an den Schulen, bleibe immer weniger Zeit die Stadtteilbüchereien zu nutzen, die Aufenthaltsqualität gehe verloren. Dies stehe im Widerspruch zu proklamierten Zielen von Rat und Verwaltung, so Vilhjalmsson. „Schließlich hat die Stadt vor allem angesichts der demografischen Entwicklung beschlossen, die Stadtteilzentren zu stärken.“ Der Umgang mit den Stadtteilbüchereien konterkariere allerdings diese Pläne.
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