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Terrornetzwerke zerschlagen / 7.01.09

Gegen Terror müssen wir uns schützen, und gegen Gewalt hilft nur Gewalt. Logisch!

Kollateralschäden – die gibt es eben, die sind unvermeidlich und müssen in Kauf genommen werden. Schließlich dient das ja einem höheren Zweck. Und der heiligt die Mittel –

nanu, hatten wir das nicht schon mal?

Kann diese Hau-drauf-Taktik nicht gerade die Übel verstärken, die man bekämpfen will?

Die USA bekämpfen den al-Kaida-Terror, aber nebenbei treffen sie afghanische Zivilisten und die Bürgerrechte ihrer eigenen Bürger. Und auch wir sind betroffen: unsere Emails werden von den US-Behörden mitgelesen, und bei der Einreise lesen sie die Privatpost in unserem Laptop.

Israel tötet im Gaza-Streifen, nach tausenden von Terrorangriffen der Hamas. Mit welchem Ziel? Das Terrornetzwerk zerschlagen? Der Terror wächst aus der Verzweiflung von 1,5 Millionen Menschen, die zum größten Teil mit weniger als einem Dollar täglich auskommen müssen und keine Chance sehen. Wie sollen diese Menschen lernen, dass sich Wohlverhalten auszahlt?

Zeigt nicht gerade das Schicksal der Abbas-Regierung im Westjordanland, dass Wohlverhalten bisher keine Rendite bringt? Die Hälfte des Landes ist von illegalen israelischen Siedlungen gewaltsam besetzt, die palästinensischen Bauern können ihre Felder nicht oder nur mit großen Erschwernissen bewirtschaften, und ein Ende dieser vom Staat Israel (und seiner Schutzmacht USA) geduldeten Landnahme ist nicht in Sicht.

Was wird die Menschen im Gazastreifen dazu bewegen, Frieden zu wollen und zu wählen: Bomben oder Arbeit und Brot?

Dem Staat Israel, dem wir in so besonderer Weise verbunden sind, können wir nur Augenmaß bei seinen weiteren Entscheidungen wünschen. Platte Solidaritätsbekundungen und schlichte Schuldzuweisungen helfen da nicht weiter.

Frohe Weihnachten und ein gutes Jahr 2009! Autsch: Zündeln