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Krebszentralregister: ein Symptom / 26.06.08

Die Empörung schlägt hohe Wellen. Minister Laumann hatte es nicht für nötig befunden, die Träger des Krebszentralregisters in Münster wenigstens vorab zu informieren, bevor er den Abzug der Einrichtung aus Münster über die Medien verkündete.

Der Stil der Landesregierung war sicher schlecht. Auch wenn der Minister unbestreitbar Recht hat – wer die Musik bezahlt, bestimmt -, so war dieser Hinweis in seiner Pressekonferenz am 25.6.2008 nicht gerade ein Gipfel von Feingefühl. Offensichtlich hatte er sich vor der Entscheidung des Kabinetts überhaupt keine Gedanken gemacht, wie die Botschaft auf die Empfänger wirken muss, und die Reise nach Münster war halbherzige Schadensbegrenzung.

Aber die eigentliche Botschaft des Ministers ist viel gefährlicher für Münster:

Münster hat in der Landespolitik keine Lobby. Münster kann sich nicht darauf verlassen, als Schreibtisch von Westfalen unersetzbar zu sein und auf unabsehbare Zeit ausgesorgt zu haben. Wir stehen im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitsplätze, unsere Stadt muss ihr Profil als Wissenschaftszentrum ausbauen und die Attraktivität ihrer Infrastruktur steigern.

Das ist das Thema der nächsten Jahre – nicht die unrealistischen Seifenblasen eines Herrn Lewe nach dem Muster „ich sorge für eine Senkung der Mehrwertsteuer“.

26.6.2008: Bürgersprechstunde mit Svenja Schulze Fußball EM Finale