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Dumm gelaufen, Herr Lewe / 25.06.08

Da hatte es sich der OB-Kandidat der CDU doch so pfiffig ausgedacht: wenn die Preise für Öl und Gas explodieren, hatte er gemeint, kann man bei den Wählern Punkte machen indem man möglichst laut eine Steuersenkung für Energie fordert. Garniert hatte er das verwegene (oder auch einfach unbedachte) Statement mit der Behauptung, er habe mächtige Verbündete für diese Idee.

Nun war das mit den Verbündeten wohl ein kleiner Irrtum, denn weder auf dem CDU-Landesparteitag mochte jemand diese Idee verkünden noch konnte Herr Lewe die Bundeskanzlerin überzeugen. Die hat in der vorigen Woche nämlich in Brüssel beim Treffen der Staats- und Regierungschefs ganz schnöde erklärt, Steuersenkungen könnten die Anpassung der Wirtschaft an die voraussichtlich auf Dauer hohen Energiepreise behindern und den Wettbewerb in der EG verzerren (SZ vom 21./22.6.2008). Und wo sie Recht hat, hat sie Recht.

Aber Lewe hatte eine gute Chance, zusammen mit seiner CDU etwas für die gebeutelten Verbraucher in Münster zu tun: die SPD hatte im Aufsichtsrat der Stadtwerke den Vorschlag gemacht, einen Sozialtarif für Gas einzuführen. Nicht originell, der Energieriese EON bietet bereits einen Sozialtarif an, aber überlegenswert. Und was macht Lewes CDU? Sie legt sich quer. Will nicht auf die Einnahmen verzichten.

So sieht das aus mit den Versprechungen des CDU-Kandidaten. Nichts dahinter.

Wenn Sie noch mehr von der Art wissen wollen: die nächste Bauchlandung hat der Kandidat schon hingelegt. Lewe will dafür sorgen, dass in Münster alle Kinder schwimmen können – aber wie das gehen soll weiß er wohl selbst nicht. Wenn hier einer ins Schwimmen gekommen ist, dann wohl eher der Herr von der CDU.

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