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Gewerkschafter unterstützen das Haus der Wissenschaft und Kultur / 21.12.07

DGB-Landesvorsitzender Schneider: „Wer Kultur und Soziales gegeneinander ausspielt beschädigt beides“

Obwohl der örtliche DGB-Vorsitzende Peter Mai zur Bürgerinitiative gegen das Haus der Wissenschaft und Kultur zählt und dieser Initiative im DGB-Haus ein Büro zur Verfügung stellt, bekommen die Befürworter des geplanten Kulturhauses auf dem Hindenburgplatz neue prominente Unterstützer aus der Gewerkschaftsbewegung.

Am Freitag sprach sich der Landesvorsitzende des DGB in NRW, Guntram Schneider, früher Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft Metall und heute noch SPD-Mitglied in Münster, für ein Haus der Wissenschaft und Kultur aus: „Am Anfang der Arbeiterbewegung stand Kultur: Die Arbeiterbildungsvereine haben vor über 150 Jahren für die Arbeiter den Zugang zur Kultur eröffnet. Eines der größten Theaterfestspiele, das Festival in Recklinghausen, entstand nach dem Weltkrieg durch die Zusammenarbeit der Arbeiterbewegung mit Kulturschaffenden – „Kohle für Kunst“ hieß die Devise. Und deshalb bin ich schon aus dieser Tradition heraus für ein Haus der Wissenschaft und Kultur in Münster. Ich weiß aus meiner langjährigen Arbeit in Münster: Die Stadt braucht mehr kulturelle Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger, gerade für diejenigen, die sich keine teueren Konzertkarten kaufen können: Wer es sich leisten kann, fliegt mal eben zu Konzerten nach Salzburg – für alle anderen brauchen wir das Haus der Wissenschaft und Kultur in Münster.“

Zusammen mit der münsteraner SPD-Vorsitzenden Svenja Schulze und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer bekräftigte er seine Unterstützung für das auch von den Sozialdemokraten in Münster mitgetragene Haus am Hindenburgplatz. „Die Unterstützung von Guntram Schneider und vieler anderer Gewerkschafter aus Münster macht deutlich, dass es sich beim Haus der Wissenschaft und Kultur gerade nicht um ein elitäres Projekt für eine reiche Minderheit in Münster handelt“ unterstrich Svenja Schulze, sekundiert von Bundestagsabgeordnetem Christoph Strässer: „Wer sich gegen das Haus der Wissenschaft und Kultur stemmt muss wissen, dass damit weder der unsoziale Sparkurs der schwarz-gelben Ratsmehrheit zurückzudrehen ist, noch mehr Mittel für die freie Kulturszene durch CDU und FDP zur Verfügung gestellt würden.“

Beide SPD-Politiker bekräftigten ihr Versprechen: „Die SPD wird sowohl das Haus der Wissenschaft und Kultur realisieren, als auch die unsozialen Kürzungen zurücknehmen“.

Neben dem DGB-Landeschef Schneider melden sich weitere Gewerkschafter aus Münster mit einer Anzeige zu Wort und sprechen sich für ein Haus der Wissenschaft und Kultur aus. Unter den Erstunterzeichnern dieses Aufrufes stehen neben Schneider u.a. Uli Hampel, der Bezirksleiter Münster der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, Karsten Rothe, der Geschäftsführer Münster der Gewerkschaft Nahrung, Gastätten und Genuss, der erst vor kurzem in den Ruhestand gegangenen hauptamtlichen Leiter der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Manfred Engelmann und die Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und verdi-Mitglied Ulrike Cerny-Domnik.

Die Unterzeichner dieses Aufrufes formulieren u.a. in ihrem Aufruf:„Wer Kultur und Soziales gegeneinander ausspielt beschädigt beides“

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