Hiltruper Bürger zum verkaufsoffenen Adventssonntag / 14.03.15
Viele gute Gründe und keine eindeutige Mehrheit
Die Hiltruper SPD fragte die Bürgerinnen und Bürger auf dem Hiltruper Markt (v.l.: Valeri Stern, Ratsfrau Julia Suuck, Henning Klare)
Die Wellen schlagen hoch, nachdem der Antrag der Hiltruper Kaufleute, am ersten Adventssonntag die Läden zu öffnen, in den politischen Gremien nicht einfach durchgewunken worden ist. Im Wirtschaftsausschuss des Rates haben sich bekanntlich alle Parteien geeinigt, am 6. Mai sowohl über den Antrag der Hiltruper Kaufleute abzustimmen als auch über den Antrag der Innenstadtkaufleute; die wollen am dritten Adventssonntag verkaufen. Was lag da näher als die Hiltruper selbst nach ihrer Meinung zu fragen?
Am Freitag, 13.3.2015, baute die Hiltruper SPD ihren Stand auf dem Markt auf. Ratsfrau Julia Suuck fragte: “Was meinen Sie, sollen am ersten Adventssonntag die Läden offen sein oder geschlossen?” Die Antworten der Marktgänger fielen sehr differenziert und auch sehr unterschiedlich aus. Hervorzuheben ist, dass fast alle Angesprochenen bereitwillig Auskunft gaben, nur sehr wenige verweigerten die Antwort. Insgesamt 122 äußerten sich zum beantragten verkaufsoffenen Adventssonntag in Hiltrup, 91 zum Antrag der Innenstadtkaufleute.
Eine Strichliste mit 150 Antworten
Für Hiltrup ergab die (nicht repräsentative) Stichprobe kein eindeutiges Bild. 59 Befragte (48,4%) meinten, die Läden sollten an dem Sonntag ruhig öffnen. 48 (39,3%) sprachen sich dagegen aus, 15 hatten keine Meinung (“egal”). Erwartungsgemäß wurde die ganze Bandbreite von Argumenten genannt, die schon in den vergangenen Jahren die Diskussion im Rat geprägt hatten: in anderen Ländern sei generell sonntags offen / man brauche den Sonntag, um dringende Einkäufe zu erledigen / die Hiltruper Kaufleute brauchten das / Sonntage müssten als Ruhezeit für die Familie reserviert werden / die Verkäuferinnen und Verkäufer müssten auch einmal Ruhe haben, sie seien in der Adventszeit ohnehin schon bis zum Rand ihrer Leistungsfähigkeit belastet. Ein einziger Angesprochener erklärte, er sei praktizierender Christ und lehne deshalb die Einschränkung der Sonntagsruhe ab.
Eine zweite Strichliste mit 63 Antworten
Für die Innenstadt sah das Bild etwas anders aus, 51 Pro-Stimmen (56,0%) standen 33 Nein-Stimmen (36,3%) und 7 Enthaltungen gegenüber.
Relativ groß war der Anteil der Befragten, die angaben, sie nutzten den verkaufsoffenen Sonntag ohnehin nicht.
Diese kurze Befragung kann sicher nicht als repräsentative Stichprobe stellvertretend für den gesamten Stadtbezirk gewertet werden. Sie dürfte auch dadurch beeinflusst sein, dass der Hiltruper Markt am Freitagvormittag neben einzelnen jungen Eltern hauptsächlich von älteren Menschen besucht wird. Die SPD wird deshalb die Befragung am Samstag, 14.3., von 10 bis 11h auf der Marktallee fortsetzen.
Wichtig war es den Beteiligten aber vor allem, die Stimmung in Hiltrup einzufangen. „Für mich als Ratsfrau für Hiltrup ist es zentral zu wissen, wie die Meinungen in meinem Wahlkreis aussehen“ betont Julia Suuck. Die Entscheidung über den Adventssonntag sieht sie jedoch nach wie vor als offen an.
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