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Schülerprognose für die städtischen Grundschulen und sich daraus ergebende Handlungsbedarfe / 7.03.15

So harmlos klingend kommt die Vorlage V/0111/2015 in der Sitzung der Bezirksvertetung Hiltrup am 05.03.2015 daher, aber sie enthält doch deutliche Belastungen für den Stadtteil.

Um die 100 Schüler/innen mehr sollen die Grundschulen in Hiltrup und Amelsbüren bis zum Jahr 2020 aufnehmen, weil die Kinderanzahl steigt. Dafür möchte die Stadt jedoch keine neuen Räume schaffen. Das heißt, in den vorhanden Klassenzimmern soll es enger werden!

“In Anbetracht der enormen Steigerungswerte bei den Grundschülerzahlen innerhalb weniger Jahre und der offenen Frage der Finanzierbarkeit von hohen investiven Ausbaukosten für die städtische Schulstruktur hat die Verwaltung bei allen nachfolgenden Berechnungen für die Schülerprognose für jede einzelne Grundschule den jeweiligen Klassenfrequenzhöchstwertlaut Zügigkeit zu Grunde gelegt. Dies bedeutet im Vergleich zu heute, auch in Anbetracht der Umsetzung der Inklusion und der hohen Dynamik bei den Flüchtlingszahlen in Münster, deutlich vollere Klassen in allen Jahrgängen bis zum Ausschöpfen des Höchstwertes.” heißt es in der Vorlage. Konkret bedeutet dies, in allen Grundschulklassen sollen mindestens 28 Schüler/innen sitzen.

Schule ist aber schon heute deutlich mehr als Unterricht. Auch Räume für die Nachmittagsbetreuung werden in den Schulen gebraucht. Auch hier will man mit den vorhandenen Räumen weiter auskommen, es soll beim städtischen Standard “ein Betreuungsraum pro Zug (je ein 1, 2, 3 und 4 Schuljahr)” bleiben. Leider ist dies schon heute in vielen Grundschulen viel zu eng. Noch dicker sollte es laut der Vorlage für Amelsbüren kommen: “Der Rat nimmt zur Kenntnis, dass angesichts des Vorrangs der Unterrichtsversorgung mit Klassenräumen an folgenden Grundschulen keine baulichen Erweiterungen zur Deckung der Bedarfe an OGS-Betreuungsräumen umgesetzt werden, zumal teilw. die Standortflächen ausgereizt bzw. Herrichtungskosten in keinem angemessenen Verhältnis stehen… Davertschule Amelsbüren.”

Zu den Plänen der Verwaltung beantragte die SPD Fraktion in der Bezirksvertretung Hiltrup folgende Änderungen:

Erstens: Die Verwaltung wird der Bezirksvertretung jährlich eine aktualisierte Schülerprognose vorlegen. Hintergund: In den letzten zehn Jahren stimmten die Prognosen nicht. Es waren immer mehr Kinder da als vorhergesagt.

Zweitens: Für Amelsbüren soll ein weiterer OGS-Betreuungsraum geplant und errichtet werden. Hintergurnd hier: Auch in Amelsbüren müssen die Standards aller anderen Grundschulen im Stadtteil gelten.

Drittens: Um die geltenden Raumstandards für den Offenen Ganztag und die Inklusion umsetzen zu können, ist von der Verwaltung ein Unterstützungsprogramm zur multifunktionalen Nutzung von Unterrichtsräumen und Mehrzweckräumen zu erarbeiten und mit einem Kostenrahmen zu versehen. Wichtig sind hierbei die Ausstattung der Räume mit Mobiliar, das eine flexible Nutzung von Räumen während des gesamten Schultages ermöglicht.

Änderungsanträge der anderen Fraktionen zu dieser Vorlage gab es übringens nicht.

Die Bezirksvertretung unterstützte schließlich einstimming alle drei Forderungen der SPD. Über die weitere Entwicklung wird nun am 25. März im Rat entschieden.

Hermann Geusendam-Wode

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