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Nein zu Profiten aus ausbeuterischer Kinderarbeit / 11.06.14

Weltweit muss ausbeuterische Kinderarbeit beseitigt werden. Darin sind sich zum morgigen internationalen Tag gegen Kinderarbeit viele einig. Gefordert sind allerdings nicht nur die Länder, in denen Minderjährige meist aus Armut und Not zur Arbeit gezwungen sind. Gefordert sind auch Handel, Industrie und Verbraucher in den reichen Ländern, die von niedrigen Warenpreisen profitieren.

Nach den Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO 138 und 182 ist Kinderarbeit ein Verbrechen. Nach wie vor werden aber in der EU viele Produkte gehandelt, die aus ausbeuterischer Kinderarbeit entstanden sind. Auch auf dem deutschen Markt landen solche Produkte: Grabsteine aus Indien, Kakao aus Ghana, Haselnüsse aus der Türkei.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich auf nationaler wie internationaler Ebene entschieden gegen Kinderarbeit ein. Weltweit arbeiten etwa 170 Millionen Kinder, häufig unter sklavenähnlichen Bedingungen. Sie können nicht oder nur zeitweise die Schule besuchen; die Chance auf eine bessere Zukunft wird ihnen so verbaut.

So hat die türkische Haselnuss auf dem Weltmarkt einen Anteil von 75 Prozent. Geschätzt sind zehn Prozent der Beschäftigten auf den Plantagen Kinder unter 16 Jahren, viele unter 14 Jahren. Trotz Schulpflicht in der Türkei verlieren sie während der Ernte mehrere Monate Schulzeit. Die Haselnüsse werden überwiegend in der internationalen Süßwarenindustrie verarbeitet. Wir treten dafür ein, dass Unternehmen alle Produktionsschritte kontrollieren, um ein sauberes Endprodukt anbieten zu können. Ein einheitliches Zertifizierungssystem für die gesamte Produktions- und Lieferkette von Produkten wäre ein wichtiger Schritt. Notwendig sind auch eine bessere Aufklärung von Verbraucherinnen und Verbrauchern und insbesondere von Kindern und Jugendlichen über Produkte aus Kinderarbeit und deren Hintergründe.

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