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Tankstelle im Supermarkt? / 30.11.12

Da ist es wieder, das leidige Thema: der Alkohol. Fester Bestandteil unserer Kultur, nicht hinweg zu denken. Weihnachtsmarkt? Glühwein. Hiltruper Lichterfest? Noch mehr Glühwein. Supermarkt? Viele Regalmeter mit Alkohol in jeder Form, von der Weinbrandkirsche bis zum Wodka. Und die Supermärkte, sie liefern sich in Hiltrup mal wieder einen Wettlauf, wer abends am längsten offen hält. Um eine Nasenlänge voraus: die Tankstellen.

Das Thema ist uralt, also warum befassen wir uns damit? Nur weil die Westfälischen Nachrichten sich zum Sprachrohr von Jugendlichen machen, die für ihren Suff von uns Bürgern auch noch ein trockenes und windgeschütztes Dach überm Kopf fordern. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Unsere Stadt macht jetzt schon Schulden ohne Ende, und wir sollen – auf Pump! – an der Sportanlage Süd, möglichst nah an der Supermarkt-Alkohol-Quelle ein gemütliches Plätzchen für den gepflegten Suff schaffen. Wie hätten sie’s denn gerne, mit Sofa und Kotzbecken? Und Zutrittsverbot für die Polizei?

Nee, das wird nichts. Lasst die Kirche mal im Dorf. Auf einem ganz anderen Blatt steht aber, ob man bei dieser Gelegenheit gleich einen Feldzug gegen Ladenöffnungszeiten und Alkoholverkauf im Allgemeinen unternimmt. Für den Verkauf von Alkohol gibt es eindeutige Regelungen, und zwar Altersbeschränkungen. Die sind einzuhalten und auch zu kontrollieren, das ist Konsens in der Gesellschaft. Darüber hinaus ist es mit der Prohibition so eine Sache: sie funktioniert einfach nicht. Die Erfahrung haben die USA vor vielen Jahren gemacht, selbst in den islamischen Staaten funktioniert sie nicht wirklich. Wir müssen diesen vergeblichen Versuch nicht in Hiltrup neu auflegen.

Licht ins Dunkel bringen – rechte Taten umfassend dokumentieren Hiltrups Lichter strahlen