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„500 Bewerbungen für 50 Grundstücke“ / 7.05.12

titelten die Westfälischen Nachrichten in der vergangenen Woche zum Neubaugebiet „westlich Meesenstiege“, die städtische Wohn- und Stadtbau freue sich über den Vermarktungserfolg.

Zunächst ist es sicher ein Erfolg, das Hiltrup so begehrt ist. Dies ist auch ein Kompliment an alle Hiltruper, sind wir doch der soziale Rahmen den die potentiellen Mitbürger so anziehend und attraktiv finden! Das Klima im Stadtteil bestimmen die Menschen, nicht nur das Einkaufs- und Schulangebot.

Die Neubürger sind zugleich auch ein Geschenk für den Stadtteil, sie bringen zusätzliche Kaufkraft und sichern damit nachhaltig ein attraktives Handels- und Dienstleistungsangebot. Neue Menschen jeden Alters sichern auch bestehende soziale und kommunale Angebote. Zum Beispiel Vereine und Schwimmbäder, weil diese einfach häufiger nachgefragt und besucht werden.

Gibt es auch Schattenseiten dieses Vermarktungserfolges für Eigenheimgrundstücke?

Zum einen bestehen da weiterhin die alten Zweifel ob die Grundschule und die Kindergärten ausreichen werden. Aber da gibt es immer noch von allen Seiten Entwarnung.
Wenn aber so viele Eigenheimbegeisterte nach Hiltrup wollen, ob es dann auch viele Menschen gibt die gern als Mieter eine Wohnung in Hiltrup finden würden? Ist das nicht ebenso zu vermuten?
Es fällt schon auf, dass die Neubaugebiete der vergangen Jahre in unserem Stadtteil nur wenig Geschosswohnungsbau für Mieterwohnungen aufweisen: Amelsbüren Süd, der „kleine“ Sternkamp und jetzt „westlich Meesenstiege“.

Wie heißt es im Leitbild der Wohn- und Stadtbau: „Wir bekennen uns zu der uns auferlegten sozialen Verantwortung und leisten unseren Beitrag zur Verbesserung des Gemeinwohls durch die Erfüllung wohnungspolitischer und gemeinnütziger Aufgaben im Bereich der Bau- und Wohnungswirtschaft.“

Im Durchschnitt wohnen 53 Prozent der Deutschen zur Miete und nur 45 in einem Eigenheim. Die Verteilung im dem von der Wohn- und Stadtbau so erfolgreich vermarkteten „markanten“ Baugebiet „westlich Meesenstiege“ ist eine deutlich andere: 280 Wohneinheiten, davon 210 Einfamilienhäuser. Bei einem Baugebiet dieser Größe stimmt das schon nachdenklich.

Es wird Zeit wieder verstärkt an Mieter/Mietwohnungen zu denken, die Hiltrup auch braucht! (Auch Eigentümer waren zuvor einmal Mieter) Sowohl im Hiltruper Bahnhofsquartier, ggf. auch auf dem Stadthallengrundstück und bei allen weiteren Erschließungen, wird die Hiltruper SPD den Mietwohnungsaspekt in den nächsten Jahren offensiver vertreten.

Hermann Geusendam-Wode

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