Von der Rollbahn zur Flaniermeile / 22.03.12
Amelsbürener Straße wird umgebaut: Zufriedene Bürger
Stadtplaner Witt stellt die Planungen zum Umbau der Amelsbürener Straße vor (v.: Bezirksbürgermeister Schmidt)
Für Stadtplaner Witt war es am 22.3.2012 ein Heimspiel in der Hiltruper Stadthalle, und er nahm alle Punkte mit: bei der Bürgerinformation zum Umbau der Amelsbürener Straße konnte er den gespannten Anwohnern verkünden, dass kein Anliegerbeitrag fällig wird.
Im Detail stellte Witt die Planungen für den 2,38 Mio. Euro teuren Umbau vor, angefangen beim Kreisverkehr anstelle der bisherigen Ampelkreuzung mit der Meesenstiege (0,48 Mio. Euro). Die in Kreisverkehren immer kritische Radwegeführung wird nach neustem Standard 4 Meter vom Kreis abgesetzt, um diesen Konfliktpunkt zu entschärfen.
Die Fahrbahn der Straße wird verschlankt, überlange Abbiegespuren werden verkürzt oder entfallen (am Kreisel) ganz: hier wird Raum frei gemacht für Fußgänger und Radfahrer. Die Bushaltestellen rücken – mit ausreichend Bewegungsraum – direkt an den Fahrbahnrand; der Platz wird auch auf Rollstuhlfahrer zugeschnitten und so großzügig bemessen, dass große Buswartehäuschen echten Schutz gegen Regen und Schnee bieten.
Für die Fußgänger kommen zwei zusätzliche Querungshilfen: auf Nachfrage erläuterte Witt, dass sie nicht im unmittelbaren Umkreis der Haltestellen gebaut werden; die Feuerwehr legt Wert darauf, dass sie mit ihren Einsatzfahrzeugen auch an haltenden Bussen vorbei kommt. Eine weitere Querungshilfe kommt in Form einer zusätzlichen Fußgängerfurt an der Ampelkreuzung Caldeloerweg (Rückertstraße).
Die Radwege werden breiter und hinter den Haltestellen vorbeigeführt, die Busfahrgäste steigen nicht mehr in den Radverkehr aus. Ein durchgehender Trennstreifen trennt den Parkstreifen vom Radweg, er schützt die Radfahrer vor Außenspiegeln und plötzlich unbedacht geöffneten Autotüren. Hier bleibt zu hoffen, dass die AutofahrerInnen diesen Trennstreifen respektieren und nicht (wie regelmäßig an der Marktallee vor Hüttmann) als zusätzlichen Parkraum nutzen.
Wo jetzt die Freiburger Kegel im Parkstreifen die großen LKWs fernhalten, kommen reichlich Bäume – sie werden, so ist zu hoffen, zusammen mit der geringeren Fahrbahnbreite und den Querungshilfen dafür sorgen, dass Tempo 50 eingehalten wird. Und wat den een sien Uhl is des annnern Nachtigall: natürlich entfällt Parkraum durch die Baumscheiben – aber es gab keinen Protest, als Witt erklärte, dass an der Amelsbürener Straße genug freier Parkraum vorhanden ist; hier kann sich der Weg vom Auto zur Haustür allenfalls geringfügig verlängern.
Für weitere Maßnahmen gegen die LKWs gab es dagegen keine Zusagen. Tempo 30 wird auf der zukünftigen Kreisstraße nicht kommen, genauso wenig wie ein allgemeines LKW-Verbot. Auch wurde aus dem Zuhörerkreis darauf hingewiesen, dass Fahrer der LKWs im Umfeld wohnen, sie werden in Zukunft irgendwo im Umfeld parken müssen. „Wir arbeiten dran“ war die salomonische Antwort des Bezirksbürgermeisters.
Einzelgespräch mit dem Stadtplaner
So konnten die – nicht sehr zahlreich erschienenen – Anwohner recht zufrieden nach Hause gehen: im Jahr 2013 wird ein zweijähriger Umbau beginnen, der die städtebauliche Situation an der Amelsbürener Straße gründlich verbessert. Ob sie dann wirklich die „Flaniermeile“ von Hiltrup wird, wie Schmidt prophezeite?
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