Arbeitskreis "Retter der Marktallee"? / 12.10.11
Seit reichlich einem Jahr wird über die Stroetmann Pläne in den Hiltruper Lokalteilen berichtet. Eigentlich gibt es aktuell nichts Neues. Persönlich habe ich im Laufe der Monate eine ganze Reihe Gespräche mit Hitruper Geschäftsleuten geführt. Skepsis ist mir in keinem Gespräch begegnet, eher Gelassenheit und die wiederholte Botschaft: Wir sehen da kein Problem! Meist hatte ich auch den Eindruck die Kaufmannschaft ist besser informiert als die Kommunalpolitik. Woher? Das wiederum kann vermutlich nur die Firma Stroetmann beantworten.
So fehlten mir in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung schlichtweg die Argumente, gegen das vom Hiltruper Wirtschaftsverbund kommentarlos zu Kenntnis genommene und von Stroetmann bezahlte Gutachten zum Einzelhandelsstandort am Bahnhof zu argumentieren!
Und nun? Man könnte fast weinen wenn man die heutige Münstersche Zeitung liest! „Nun sind sie endlich aufgewacht, 10 nach 12“, ging mir durch den Kopf.
Was besonders traurig ist? Es ist nicht nur reichlich spät – es gibt auch fast keinerlei rechtliche Handhabe bestimmte Sortimente im Bebauungsplan festzuschreiben – und das sollte der Wirtschaftsverbund eigentlich auch wissen! Ebenso sollte bekannt sein, dass es sich bei Stroetmann um ein Wirtschaftsunternehmen handelt. Vermietet werden die 1000qm Fachmarktfläche an den der die höchste Miete zahlt! Ein vom Arbeitskreis der Wettbewerber vorgeschlagenes Sortiment? Wer glaubt denn an so etwas? Ich sag´ ja es ist zum Weinen…
Leerstände, fallende Mieten und weitere Probleme hatte die Marktallee schon bisher. Aber “helfen lassen” mochte “man” sich bisher noch nie. Das städtische Angebot (im Zuge der Neugestaltung der Marktallee vor zehn Jahren) für ein einheitliches und hochwertiges Erscheinungsbild zu sorgen, haben fast alle Kaufleute abgelehnt, nachdem der Preußen Park sein frühes Ende fand. Man kann es bis heute leicht erkennen: Wo der städtische Rad- und Fußweg endet, ändert sich das Pflaster. Die Möglichkeit zum Vorzugpreis die städtische Pflasterung (wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes) bis an die Ladenwand zu verlängern wurde kaum genutzt.
Der damalige Vorstand des Wirtschaftsverbundes um Michael Radau bemühte sich sehr, die Mitglieder vom sogenannten Quartiersmanagement zu überzeugen. Anlass war, dass ein pakistanischer Unternehmer im Ladenlokal des heutigen Infopunktes einen Telefonladen mit Sprechkabinen errichtet hatte, ein Angebot das auf dem deutschen Markt nicht so ankam… Aber auch aus dem andernorts sehr erfolgreichen Quartiersmanagement wurde bis heute nichts. Eine ganze Reihe Fachgeschäfte hat seither die Segel gestrichen.
Um es deutlich zu sagen: Wenn man wirklich will (nachhaltigen Erfolg der Marktallee), dann muss man auch rechtzeitig, professionell und nachhaltig daran arbeiten! Ein zahnloser Arbeitskreis ist da zu wenig.
Wir sind zu Gesprächen bereit. In der jetzigen Situation hilft nur noch “Kräfte bündeln!”.
Hermann Geusendam-Wode

Heute 17 Uhr Sitzung der Bezirksvertretung Neues zum "Stroetmann Centro"