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Mindestlohn: Gerechter Lohn für gute Arbeit / 15.04.07

Mindestlohn – und Streit in der großen Koalition. Und der Spargel in Gefahr?

Eine Veranstaltung der SPD am Dienstag, 17.04.2007 um 18:30 Uhr im DGB Haus, Zumsandestr. 35 befasst sich mit dem Thema Mindestlohn.

Worum geht’s?

Viele Menschen arbeiten den ganzen Tag und können sich und ihre Familien trotzdem nicht vom erarbeiteten Lohn ernähren. Stundenlöhne von drei oder vier Euro verletzen einen
wichtigen Grundwert unserer sozialen und demokratischen Ordnung: die Würde des Menschen und seiner Arbeit.

Das sind die Fakten:

* Mehr als 2,5 Millionen Vollzeitbeschäftigte arbeiten in Deutschland für Armutslöhne, die weniger als 50 Prozent des Durchschnittslohnes betragen.
* Die Tarifbindung nimmt weiter ab. Nur 68 Prozent der Beschäftigten in Westdeutschland und 53 Prozent in Ostdeutschland erhalten tariflich vereinbarte Löhne.
* 60 % der Beschäftigten im Niedriglohnsektor haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Aufstiegsmobilität in besser bezahlte Jobs ist gering. Niedriglöhne sind kein Einstieg in eine bessere Zukunft, sondern bedeuten meist Verharren in Armut.

Von den Nachbarn lernen – Deutschland braucht Mindestlöhne.

Menschen,die einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen, müssen von ihrer Arbeit auch menschenwürdig leben können. Unsere europäischen Nachbarn haben gute Erfahrungen mit Mindestlöhnen gemacht. 20 von 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben einen gesetzlichen Mindestlohn. Auch die Unternehmen profitieren, wie das Beispiel Großbritannien zeigt: Produktivität und Qualität der Leistung sollen über die Stellung im Wettbewerb entscheiden, nicht Lohndumping und Schmutzkonkurrenz.

Mindestlöhne jetzt – Das will die SPD!

Wir wollen tarifvertragliche Lösungen. Deswegen fordern wir die Ausweitung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes auf alle Wirtschaftsbereiche. Damit ermöglichen wir branchenbezogene
Mindestlöhne, etwa im Bewachungsgewerbe, im Hotel- und Gaststättengewerbe oder bei der Leiharbeit.

In Branchen, in denen tarifliche Lösungen nicht greifen, brauchen wir einen gesetzlichen Mindestlohn, der sich in seiner Höhe am Niveau vergleichbarer europäischer Länder orientieren muss.

Ach ja, der Spargel: der kriegt Probleme, weil osteuropäische Erntehelfer lieber für den Mindestlohn in anderen Ländern hart arbeiten, 7 bis 8 Euro die Stunde. Deutsche Landwirte zahlen 5 Euro und etwas …

Weitere Informationen zum Thema Mindestlohn.

Haushalt 2007: Mit dem Rotstift in die Provinzialität 16.4.2007: Die SPD in der Vorbereitung der BV-Sitzung