Die Heerdesiedlung in Hiltrup: vom Winterdienst vernachlässigt / 31.12.10
Von der Außenwelt abgeschnitten durch Schnee und Eis – Anwohner fühlen sich allein gelassen
Hoher Schnee und Eis: die Straßen in der Heerdesiedlung sind unpassierbar
Dass nicht jede Straße geräumt werden kann, dafür haben auch viele Hiltruper Verständnis. Aber in unserem Ortsteil ist feststellbar, dass Wohngebiet nicht gleich Wohngebiet ist. In Wohngebieten, durch die eine Buslinie führt, ist mindestens diese Strecke geräumt. Damit ist meist auch gleichzeitig die Haupterschließungsstraße frei.
Wohnsiedlungen ohne Buslinie kümmern aber den städtischen Winterdienst nicht. Dabei sind dies zumeist die alten Siedlungen in Hiltrup, in denen überwiegend ältere Menschen wohnen.
„Wir haben in Hiltrup Ost in den alten Wohngebieten beiderseits des Osttors Verhältnisse, die die öffentliche Sicherheit bedrohen. Wenn es hier jetzt nachts brennt, kommt kein Löschzug mehr durch“, schätzt Hermann Geusendam-Wode, SPD Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Hiltrup die Situation ein. Hohe Schneeberge beiderseits der Straßen lassen nur noch eine enge freie Fahrspur zwischen abgestellten Autos, und glatte Fahrbahnen sind schon den ganzen Monat eine Herausforderung für die Anwohner. Eine wohnungsnahe Versorgung gibt es hier nicht. “Jeder hat gemerkt, dass dies kein gewöhnlicher Winter ist, aber keiner hat sich um die Grundversorgung der Menschen hier gekümmert“, setzt Geusendam-Wode sich für die große Zahl alter Menschen in der Heerdesiedlung ein, „so kann es nicht weitergehen, hier wird seit einer Woche keine Post mehr zugestellt und die Mülltonnen werden nicht geleert. Die Fahrer trauen sich in unsere vereiste Wohnsiedlung nicht mehr hinein, die gleiche Begründung nennt auch die Deutsche Post AG“. Alte Leute haben Angst, sie trauen sich mit dem Auto nicht mehr ins Dorf. Geusendam-Wode: „Demografischer Wandel heißt: in der Nachbarschaft sind fast Alle um die 80, Viele allein. Unter normalen Bedingungen kommen die klar. Hier gilt es sich den veränderten Bedürfnissen älterer Menschen anzupassen.“
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