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Münsters Grüne: Charaktersache? / 17.11.10

Wenn die Nerven blank liegen, muss der Charakter der Anderen dran glauben – schon Frau Steinbach vom Bund der Vertriebenen ist damit gescheitert. Hatte sie doch öffentlich über Polens Deutschlandbeauftragten Wladyslaw Bartoszewski erklärt „Bartoszewski hat einen schlechten Charakter; das sage ich ohne Wenn und Aber“.

Jetzt gibt der münstersche Grünen-Fraktionschef im Rat Hery Klas den Bruder im Geiste; der SPD-Fraktionsvorsitzende und sein Stellvertreter seien „charakterlos“, wird Klas wörtlich von den Westfälischen Nachrichten (17.11.2010) zitiert. Ihr Charakterfehler: sie bemühen sich um einen ausgeglichenen Haushalt 2011 und reden dazu mit der CDU.

Mit den unbedachten Kraftmeiereien ist es aber wie mit dem geräuschvollen Auszug aus Sitzungen, die einem nicht passen: durch dieselbe Tür, durch die man hinausgeht, muss man auch wieder hereingehen. Klas und Co. werden wohl oder übel irgendwann wieder mit den „charakterlosen Gesellen“ reden müssen – ihren Wählern werden sie kaum erklären können, dass sie nicht mehr mitspielen wollen. Politische Verantwortung für eine Stadt von 280.000 Einwohnern trägt man nicht im Schmollwinkel.

  1. Zum kleinen Einmaleins der Kommunikation gehört die Erkenntnis, das jede Botschaft auch manches über den Sender aussagt. Warum hat Klas einen solchen Stil nötig? Warum konnte er nicht überzeugen? Warum hielten die Grünen ihre Haushaltsklausur einen Monat später als die anderen Ratsfraktionen? War nicht das Gefühl von den anderen überholt worden zu sein selbst gemacht?
    Hermann Geusendam-Wode    21.11.10    #

18.11.2010: "Fremd und gefährlich?“ Mit fremden Federn: Der Schrat