Ja da läuft was, Münsters Schulen entwickeln sich / 6.11.10
“Wenn es eine Konstante zum Thema Schule in den letzten Jahren gab”, berichtete Klaus Ehling, städtischer Schulamtsleiter am Donnerstag 4.11.2010 in der Bezirksvertretung Hiltrup, “dann war es die ständige Veränderung.” Dazu fallen uns viele Stichworte ein: G8 (Abitur in Klasse 12), Lernstandserhebungen, Kopfnoten, eine überforderte Schulministerin die erheblichen Anteil an der Abwahl der schwarzen Landesregierung hatte. Ganztagsangebote und OGTS, Kantinen und Schulumbauten, Abschlussprüfungen, sinkende Schülerzahlen sowie regelmäßige Rettungsprogramme für die Hauptschulen uvm.
Unsere Gesellschaft verändert sich. Die Veränderungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht halt. Und das gilt natürlich auch für Münster. Unsere städtische Schullandschaft ist vielfältig und zahlreich. Wir haben haben sogar echte Spitzenschulen hier. Trotzdem gibt es einen parteiübergreifenden Konsens, das vorhandene System zu überprüfen. Dazu schreibt das Schulamt:
Eine Stadt entwickelt sich weiter – und mit ihr die Schulen.
Das Selbstverständnis der Stadt Münster als Bildungs- und Wissenschaftsstadt geht schon seit vielen Jahren über die Zuständigkeit des kommunalen Schulträgers für möglichst optimale Schulstandorte und zeitgemäße Ausstattung weit hinaus.
Das aktuell in die parlamentarische Diskussion eingebrachte “Rahmenkonzept Schulentwicklungsplanung” berücksichtigt daher nicht nur die gesetzliche Forderung nach § 80 Schulgesetz NW, ein angemessenes Angebot an Schulen der jeweiligen Schulform vorzuhalten.
Zu den Inhalten des Rahmenkonzeptes zählen ausdrücklich auch qualitative Aspekte, um die gewünschten Leitlinien für den Prozess der Schulentwicklungsplanung
- ein Schulangebot vorzuhalten, das dem Anspruch Münsters als Bildungs- und Wissenschaftsstadt gerecht wird,
- Rahmenbedingungen zu schaffen, die jedem Kind die Möglichkeit bieten, sein individuelles Bildungspotenzial auszuschöpfen,
- ein Schulangebot vorzuhalten, das gesellschaftliche Veränderungen und differenzierte Lebenssituationen berücksichtigt, vor Ort in den nächsten Jahren umzusetzen.
Aktuell werden Daten erhoben – zu allererst bei den Eltern. Deren Wünsche für Ihre Kinder gilt es zu erfüllen.
Welche Auswirkungen das auf Hiltrup haben wird, kann derzeit noch niemand seriös beantworten.
Meine persönliche Einschätzung ist derzeit so, dass ich erwarte dass es an anderen Stellen der Stadt mehr Gründe für einen baldigen Wandel gibt. Denn Hiltrups Schulen, auch die Hauptschule, leiden derzeit nicht unter einem Schülermangel wie es ihn an anderen Stellen der Stadt gibt. Trotzdem hat die SPD Fraktion in der Bezirksvertretung den Versuch der CDU gestoppt, die im Rat der Stadt beschlossene ergebnisoffene Überprüfung der Schullandschaft hinterrücks zu stoppen.
Wir möchten zunächst erfahren, wie die heutigen Grundschuleltern im Stadtbezirk votieren, wie sich die Schülerzahlen unter verschiedenen Prämissen entwickeln werden und welche Rahmenbedingen für gutes Lernen wir in Hiltrup zukünftig anbieten können. Erst wenn wir schließlich auch mit allen Beteiligten gesprochen haben, werden wir uns eine Meinung bilden und einen möglichen Veränderungsbedarf bewerten. Hier ist anzumerken, dass sich dieser Prozess derzeit nicht zeitlich eingrenzen lässt. Wir sehen aber aktuell auch keinen Grund zur Eile.
Trotzdem wäre es schön, wenn Sie und möglichst viele weitere Bürgerinnen und Bürger sich an diesem Entwicklungsprozess beteiligen. Das Schulamt hat dazu ein Diskussionsforum eingerichtet. Sie finden es hier. (Hermann Geusendam-Wode)
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