7.9.2010: Leiharbeit im Journalismus / 7.09.10
*Öffentliche Podiumsdiskussion in der Stadtbücherei Münster um 19.30h*
Lohndumping bei vielen Tageszeitungen – das gibt es in Deutschland flächendeckend: Journalisten werden als Leiharbeiter beschäftigt. Redakteure auf Zeit – deutlich unter Tarif bezahlt, ohne Chance, Kontakte in der Region zu verfestigen, mit der Angst, durch unliebsame Berichte anzu-ecken und den Job zu verlieren.
Über ausgebeutete Friseurinnen, unterbezahlte Briefträger oder Reinigungskräfte ohne Urlaubsanspruch schreiben Journalisten viel und gerne. Aber so gut wie nie lesen wir, dass zu diesen Ausgebeuteten inzwischen auch viele Journalisten gehören. Das ist tabu, das liest man in den Branchen-Magazinen, aber das bespricht man nicht mal in der eigenen Redaktion oder schreibt darüber in der eigenen Zeitung.
Der Presseverein Münster-Münsterland veranstaltet deshalb zusammen mit der dju in ver.di Münster am Dienstag, 7. September zum Thema „Zeit- bzw. Leiharbeit im Journalismus und die Auswirkungen auf die Tarife“ eine öffentliche Podiumsdiskussion. Das 2004 geänderte Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wird schamlos ausgenutzt. Ziel der Diskussion ist es, die Gefahr der Leiharbeit für den journalistischen Berufsstand und die Meinungsvielfalt in Deutschland zu beleuchten.
Referenten bei der Podiumsdiskussion sind: – Veronica Bundschuh, Fachanwältin für Arbeitsrecht (Münster) – Kajo Döhring, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) – Karl Schiewerling, MdB, arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, – Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ)
Moderator: – Werner Zeretzke, Vorsitzender der dju Münster, Redakteur der Münsterländischen Volkszeitung Rheine.
Die Podiumsdiskussion beginnt am Dienstag, 7. September um 19.30 Uhr im Zeitschriftenlesesaal der Stadtbücherei Münster. Interessierte Besucher sind willkommen. Der Eintritt ist frei.
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