Maiparty am Hiltruper See verbieten? / 2.05.10
Am Hiltruper See sind am Maifeiertag wie in den Vorjahren mehr als 600 junge Leute zu einer gar nicht so spontanen Party zusammengekommen. Kaum überraschend: Sie hinterließen einen Müllberg! Schließlich wurde die Feier von einer Hundertschaft Polizei aufgelöst. “Soll man solche Maifeiern von vornherein verbieten und unterbinden?”, fragt die Münstersche Zeitung. “Maiparty am Hiltruper See verbieten?“
Dazu ein Statement: Maiparty am Hiltruper See verbieten?
„In Hiltrup ist für Jungendliche nichts los“, dieser weit verbreiteten Meinung werden wohl auch viele der nicht mehr jugendlichen Hiltruperinnen und Hiltruper zustimmen.
Am 1. Mai einen Ausflug ins Grüne zu machen, ist eine im Münsterland weit verbreitet Sitte. Und so entstand vor einigen Jahren in Hiltrups Jugend die Idee: „Wir machen was los – am Steiner“. Jahr für Jahr kommen nun immer mehr Jugendliche zum Hiltruper See. Was als kleine Party einiger Oberstufenschüler/innen begann, wurde inzwischen zum Großereignis mit Event Charakter. Die meisten Besucherinnen und Besucher waren zufrieden mit ihrem 1. Mai Erlebnis, erzählten es weiter und kamen im nächsten Jahr wieder.
Schattenseiten hat der 1. Mai bekannt nicht nur bei Jugendlichen. So auch am Hiltruper See: Alkohol ist im Spiel, natürlich räumt keiner auf, Abfall bleibt zurück, die Notdurft wird in der Natur verrichtet.
Aber man muss nicht über hellseherische Fähigkeiten verfügen um so etwas vorherzusagen. Sollte man deshalb zukünftige Maifeiern am Hiltruper See verbieten und ist das wirklich durchsetzbar? Bevor man sich dieser Frage widmet, noch einmal zurück zum Anfang: „In Hiltrup ist für Jungendliche nichts los!“
Ich meine, bevor man nun Zeit und Fantasie auf repressive Maßnahmen richtet, sollte man hier konstruktiv werden. Schäden an der Natur, Abfallbeseitigung und Polizeihundertschaften kosten viel Geld – damit ließe sich doch auch etwas sinnvolles anfangen! Es bleibt ein Jahr Zeit um mit unseren Jungendlichen, den Hiltruper Sozialarbeitern und dem Jugendforum eine Alternative zu schaffen: „In Hiltrup ist für uns am 1. Mai was cooles los!“
Vielleicht ließe sich ja im Hiltruper Kanalhafen mit Musik und Programm eine Alternative schaffen, aber das sollen die Jugendlichen natürlich selbst entscheiden.
Hermann Geusendam-Wode
SPD Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Hiltrup
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