Mit fremden Federn: Süddeutsche Zeitung zur Kinderbetreuung / 26.02.07
“Gebärmaschine” kontra “kastrierter Kater” – auch bei weniger pointierter Ausdrucksweise bleibt ein Defizit, das die Süddeutsche Zeitung (23.2.2007) so kommentiert:
“Familienministerin Ursula von der Leyen wird gute Nerven brauchen, um die Diskussion über die Verbesserung der Kinderbetreuung in der Union durchzustehen. Denn in kaum einer politischen Debatte wird so verlogen argumentiert wie von den Traditionalisten – nein, man muss sagen: Fundamentalisten – in der Union bei ihrem Widerstand gegen eine zeitgemäße Familienpolitik. Da wird so getan, als ob jede Familie gezwungen wäre, ihr Kind in staatliche Obhut zu geben, wenn mehr Krippenplätze geschaffen werden. Und es wird die Wahlfreiheit beschworen, die der Union angeblich am Herzen liegt. Wahlfreiheit haben Eltern aber erst, wenn es tatsächlich genug Krippenplätze gibt. Doch daran mangelt es in Deutschland überall. ...”
Und wie sieht’s in NRW mit der Wahlfreiheit aus? Zur Zahl der verfügbaren Krippenplätze meldet die SZ am 24.2.2007: ”... Nordrhein-Westfalen weiterhin am schlechtesten… nach einer Schätzung des NRW-Ministeriums für Integration und Familie … derzeit ungefähr jedes dreißigste Kind in Nordrhein-Westfalen …”. Zum Vergleich: “Im Osten Deutschlands … überall zwischen dreißig und fünfzig Prozent.”
Die Position der SPD lässt sich kurz zusammenfassen in den Stichworten “Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Betreuungsplatz” und “schrittweise Befreiung der Eltern von Beiträgen”. Details einschließlich Finanzierung finden Sie hier.