Zufrieden ist anders…

Medienvielfalt in Münsters Zeitungslandschaft ist Vergangenheit, heute sind wir ein sogenannter „Einzeitungskreis“. Was das für uns als oppositionelle lokal-politische Kraft bedeutet, weiß jede/r in dieser Stadt.

Trotzdem ist die Zusammenarbeit wichtig für uns. DIE Lokalzeitung ist ein bedeutsames lokales Medium, um Bürgerinnen und Bürger über unsere politische Arbeit und unsere Position zu aktuellen Fragen zu informieren. „Zufrieden ist anders“, könnte ich jedoch meinen Rückblick auf die letzten Jahre überschreiben. Meine Erwartungen und die einer Lokalredaktion können natürlich differieren, das gestehe ich gern zu. Ich kann auch damit leben, das „gekürzt“ und/oder „weggelassen“ wird. Ein Problem habe ich aber damit, wenn Sachverhalte unzutreffend dargestellt werden.

Nein, ich meine nicht die falsche Zeitangabe in dem Artikel „In die Jahre gekommen – Stadthalle Hiltrup: SPD sucht den Dialog mit den Bürgern“, da war von 19:30 Uhr die Rede, statt korrekt 19 Uhr. Auch das der Veranstaltungsort weggelassen wurde, Schwamm drüber…

Der Inhalt ist es, der mich unzufrieden macht. „Im Herbst 2014 hatte die SPD die Auffassung vertreten, Hiltrup brauche nicht gleichzeitig einen Kulturbahnhof und eine Stadthalle.“ Haben wir das je so vertreten? Ich erinnere mich anders. Wir haben damals gesagt, bevor wir den Neubau oder die Renovierung der Stadthalle fordern, muss der Bedarf ergebnisoffen geprüft werden. Man braucht aktuelle und gut fundierte Argumente für eine solche Investition und kann die Forderung nicht einfach damit begründen, dass wir eine Stadthalle benötigen, weil wir schon immer eine hatten. Was daran ist schwierig zu verstehen?

Weiter geht es mit folgender Darstellung: „In der vergangenen Woche unterbreitete die SPD-Fraktion den Vorschlag, weitere Schulräume, die von der Johannes-Gutenberg-Realschule benötigt werden, nicht in dem Stadthallen-Gebäude zu planen. Ein Anbau oder das Aufstocken seien ebenfalls denkbar.“

War das so? Ich kann mich gut an den Ablauf erinnern: In der Sitzung der Bezirksvertretung berichtete Herr Watermann vom Schulamt darüber, dass ein Gutachterbüro beauftragt werden soll, Entwicklungsperspektiven für die Realschule Hiltrup auf zu zeigen. Die Schule wächst und arbeitet erfolgreich, die Schülerzahlen steigen, das jetzige Gebäude wird zu eng. Aber welche Fragen bekommen die Gutachter eigentlich vorgelegt? Davon steht leider nichts in der Vorlage der Verwaltung zu diesem Thema. Nahe liegend ist folgende Frage: Wie viele zusätzliche Räume werden zukünftig benötigt und welche Größe und Ausstattung müssten diese haben?

Aber reicht das? Ist es nicht auch bedeutsam, wo diese Räume sind? Seit vielen Jahren gibt und gab es immer wieder einmal zusätzlichen Raumbedarf im Schulzentrum und hat schon alle drei Schulen betroffen. In neue Klassenräume investiert wurde nicht. Stattdessen gab es immer wieder eine „Interims“ Nutzung von Räumen in der Stadthalle. Die (Raum-) Not wurde so gelindert, aber welche Folgen das für die pädagogische Arbeit und Qualität hatte, wurde nicht ermittelt. Ich finde, das kann aber ein bedeutsamer Aspekt sein.

Wenn die Stadt einen Gutachter beauftragt, der aufzeigen soll, wie sich die Realschule gut entwickeln kann, sollte man das berücksichtigen. Deshalb habe ich Herrn Watermann danach gefragt, ob auch die Lage der neuen/zusätzlichen Räume Untersuchungsgegenstand sind. Und um die Frage zu verdeutlichen, habe ich mögliche Optionen aufgezählt: Neue Räume in der Stadthalle (häufigstes Beispiel in allen Gesprächen) und/oder Erweiterung der Realschule durch Anbau oder Aufbau. Ein Vorschlag war das nach meiner Wahrnehmung noch nicht, – den soll doch der Gutachter liefern…

Interessant war Herr Watermanns Antwort: Selbstverständlich werde das untersucht. Und: Es werde auch mit den beiden Nachbar Schulleitungen über Raumoptionen gesprochen.
Was hat er damit angedeutet? Ich denke, die Stadt interessiert sich vorrangig für eine Lösung ohne Investitionskosten.

Aber warten wir das Ergebnis ab, es soll bereits im Herbst vorliegen. Wie alle Schüler/innen, Eltern und Lehrerinnen wollen wir gute Lern -und Arbeitsbedingungen in allen Schulen. Dafür werden wir uns einsetzen.

Hermann Geusendam-Wode