… aber den mit dem Bart!
Suche ich ein Problem oder schaffe ich eine Lösung? Flüchtlinge an der Sportanlage Hiltrup Süd, das Thema ist nicht neu. Bedenken gegen die Unterbringung alleinstehender männlicher Flüchtlinge an diesem Ort sind öffentlich ausreichend diskutiert worden. Die Stadtverwaltung steht mit dem Rücken zur Wand, sie muss da Quartiere schaffen, wo auf städtischen Grundstücken Platz ist – auch das ist ausreichend öffentlich diskutiert worden. Keine einfache Situation.
Offene Briefe an Entscheidungsträger können ein Weg sein, um Bürgerinteressen zu Gehör zu bringen: offene Briefe können aber auch sehr schnell anstelle eines Lösungsbeitrags zum Bestandteil des Problems werden. Wenig hilfreich ist da das “Rolle rückwärts”-Geschrei, das die CDU-Ratsherren Berding und Leschniok vor kurzem in der Öffentlichkeit veranstalteten. Wollen sie davon ablenken, dass sie das Unterbringungskonzept der Verwaltung mitgetragen haben?
Berding und Leschniok verkünden eine “Verunsicherung der Bevölkerung”. Wer verunsichert hier eigentlich: sind es nicht diejenigen, die diese Parole verbreiten? Reicht es nicht, dass männliche Flüchtlinge nach den Kölner Vorfällen beinahe schon unter Generalverdacht stehen, auch wenn sie gar nichts mit solcher Kriminalität zu tun haben? Hier ist doch größte Sorgfalt gefragt, Differenzierung in der Betrachtung und Beurteilung, kein “Rolle rückwärts”-Geschrei! Also bitte: keine Schwarz-Weiß-Spielchen ohne Zwischentöne, keine Law-and-order-Parolen. Den mit dem Bart und dem Säbel, den brauchen wir nicht.