… die Grünen in Hiltrup?
Die vorige Kommunalwahl ist beinahe schon vergessen, in der Kommunalpolitik ist Alltag eingekehrt. Hier ein Bauprojekt, da eine Stadthalle mit ungewisser Zukunft, Zuwanderung von Flüchtlingen mit bislang noch nicht absehbaren Folgen – örtliche Politik und Verwaltung bemühen sich um Bürgerkontakt und um vernünftige Lösungen. Da liegt es nahe, mal nachzusehen, was aus all den vollmundigen Behauptungen und Versprechen des Wahlkampfs geworden ist. Angelika Farwick-Hajek war als Ratskandidatin in Hiltrup-Mitte angetreten. Mit knapp 13% war ihr Ergebnis deutlich schlechter als der Durchschnitt der Grünen in Münster.
Lag es an ihren Thesen im Wahlkampf? In ihrem Internetauftritt von 2014 schreibt sie: “ In unserem [Hiltruper] Zentrum stehen weitreichende Entscheidungen an, die für Außen-stehende unverständlich und damit nicht transparent sind. So wurde die Planung am Bahnhof für eine großflächige Einzelhandelserweiterung und einen weiteren Großparkplatz weitgehend in politischen Hinterzimmern ausbaldowert…”. Nun ist es ihr ja vielleicht entgangen, dass die SPD sehr frühzeitig für eine Bürgeranhörung zum Wiewel-Markt am Bahnhof gesorgt hatte, lange bevor die nach dem Baugesetzbuch vorgeschriebene Anhörung anstand. Auch die Zeitungen haben berichtet – nun, man kann ja nicht Alles lesen. Die entscheidenden Diskussionen fanden in den Ausschüssen und im Rat statt, die Hiltruper Grünen haben mitdiskutiert. So viel zum Thema Transparenz.
Knackig werden die Formulierungen dann, wenn man diese Abläufe – man nennt das repräsentative Demokratie – als “politische Hinterzimmer” bezeichnet, in denen etwas “ausbaldowert” wird: das ist ursprünglich Ganovensprache, Rotwelsch, das Auskundschaften einer Gelegenheit für ein verbrecherisches Vorhaben. Ist das die grüne Meinung zu Demokratie? Oh je. Oh je oh je, kann man da nur sagen, bitte im Glashaus nicht mit Steinen werfen: Frau Farwick-Hajek sitzt selbst in einem der von ihr geschmähten Hinterzimmer, im Wahlkreisbüro von Maria Klein-Schmeink, MdB. So tun als ob man nicht dazugehört, diffamieren was man selbst tut: nee, dafür ist sie zu Recht in Hiltrup nicht gewählt worden. Solche Sprüche sind einfach nur scheinheilig und beschädigen die Demokratie. Wie wär’s mit schnell Löschen?