Schließungspläne stoßen auf breiten Widerstand
Das hat sich der Sparkassenvorstand sicher anders vorgestellt: ein bisschen Gegrummel im Hintergrund, und dann ist die Sache durch, mögen sich die Verantwortlichen gesagt haben, als sie die Schließung der Sparkassenfiliale in Berg Fidel ankündigten. Schließlich wohnen dort überwiegend Leute mit kleinem Portemonnaie, zu verdienen gibt es für die Banker nicht viel, anders als in Münster-Mauritz.
Das ging gründlich in die Hose.
Berg Fidel ist in besonderer Weise auf die Filiale der Sparkasse vor Ort angewiesen: viele alte Menschen, viele Menschen mit Migrationshintergrund, viele Kunden ohne Affinität zum Online-Banking, und die nächsten Sparkassenfilialen sind weit entfernt. Entsprechend groß ist der Ärger. Schnell wurde eine Unterschriftensammlung beschlossen, und seit dem 22. März haben bis zum 3. Mai 1575 Berg Fideler mit ihrer Unterschrift gefordert: “Die Sparkasse Berg Fidel soll bleiben!”
Die bisherigen Gespräche mit Sparkassenvorstand und Oberbürgermeister haben noch kein greifbares Ergebnis gebracht. Die Sparkasse verteidigt ihre Schließungspläne und verschanzt sich gegenüber dem Gemeinwohlauftrag des Sparkassengesetzes hinter betriebswirtschaftlichen Zahlen. Oberbürgermeister Lewe hat die Argumente der Berg Fideler zur Kenntnis genommen, eine Prüfung von Sachverhalt und Entscheidungskriterien zugesagt, aber bislang nicht geantwortet. Nun wird er Farbe bekennen müssen: ihm liegt eine Einwohneranfrage der Bürgerinitiative vor, die er in der Ratssitzung am 11. Mai öffentlich beantworten muss.
Ein Zettel in der Sammelbox für die Unterschriftenlisten im Supermarkt bringt die Sicht der Berg Fideler auf den Punkt: “Wir möchten darum bitten uns die Sparkasse zu lassen, weil 1. nicht jeder Home Banking macht, 2. nicht jeder ein Computer, Tablet oder sonstiges hat, 3. Gibt es noch Menschen die persönlichen Kontakt und Beratung lieben. Und alt sind. Danke!!!!”