Und der Gewinner ist: mal wieder nicht Berg Fidel

Die Sparkasse hat den persönlichen Service in Berg Fidel abgeschafft, die Filiale ist geschlossen. (6.12.2016; Foto: Klare)
Die Sparkasse hat den persönlichen Service in Berg Fidel abgeschafft, die Filiale ist geschlossen. (6.12.2016; Foto: Klare)

Bezirksvertretung Hiltrup diskutiert Stadtteilentwicklung

Coerde, Albachten und Amelsbüren, das sind die Stadtteile Münsters, deren Entwicklung jetzt unter die Lupe genommen werden soll. Die Bezirksvertretung Hiltrup wird am 17.11.2016 angehört zu der Verwaltungsvorlage V/0929/2016. Darin geht es um Handlungskonzepte und Zukunftswerkstätten, die im Jahr 2017 erarbeitet werden sollen.

Schön ist das, möchte man aus Hiltruper Sicht sagen. Endlich geschieht mal was für Amelsbüren. Tat es doch weh, all die Jahre mit ansehen zu müssen, wie der historische Dorfkern nach und nach ausblutete; das war mal ein Dorf, muss man Besuchern heute erklären beim Anblick der Brache rund um die Kirche. Die dilettantische Posse um den zweiten Supermarkt, von der örtlichen CDU veranstaltet, hat die Situation nur noch verschlimmert.

Aber, man denkt kurz nach, gibt es da nicht noch weiteren Entwicklungsbedarf im Stadtbezirk Hiltrup? Haben nicht gerade die Bewohner von Berg Fidel nach engagierten Aktionen den Kampf um ihre Sparkassenfiliale verloren? Vorige Woche ist sie für immer geschlossen worden. Und hat es damals nicht ein Gespräch mit Oberbürgermeister Lewe gegeben, in dem ihm die Konsequenzen aus dem Abzug der Sparkasse erläutert wurden? Das war im Frühjahr 2016, und Lewe hat damals erklärt, dass man “einen Planungsprozess zur Stärkung und Belebung des Zentrums in Berg Fidel überlegen” sollte. Lewe hat in dem Zusammenhang auf die Zentrumsentwicklung in Kinderhaus und die Zentrumsdiskussion in Coerde verwiesen.

Alles nur weiße Salbe? Genauso wie das Preußenstadion an der Nieberdingstraße? Den Amelsbürenern sei es gegönnt, dass der Gewerbe- und Handwerkerverein Gehör gefunden hat beim Oberbürgermeister. Vor vier Jahren hatte die SPD in einem Antrag an die Bezirksvertretung die Amelsbürener Entwicklungsdefizite benannt und einen partizipativen Planungsprozess gefordert. Der Antrag wurde damals abgebügelt, er kam wohl von der falschen Partei. Dass der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende in Amelsbüren wohnt, hat jetzt sicher nicht geschadet. Aber Berg Fidel darf genauso wenig abgehängt werden.