Der Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien hat in seiner letzten Sitzung ein überarbeitetes Konzept zur Trägerauswahl für Kindertageseinrichtungen in Münster beschlossen. „Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Wirtschaftlichkeit bleibt nach wie vor mit ausschlaggebend bei der Auswahl eines Trägers. Soziale Aspekte, einschließlich guter Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, spielen keine Rolle“, kritisiert Anne Schulze Wintzler, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. Die SPD hatte beantragt, dass zukünftig Mindeststandards für die Auswahl von Kita-Trägern gelten sollen und dabei u. a. auf eine tarifliche Bezahlung und Sozialleistungen für das Kita-Personal abgestellt. Der Ausschuss hat diese Position jetzt mehrheitlich abgelehnt.
„CDU, Grüne und FDP sehen offensichtlich das Gebot der Sparsamkeit bei der Auswahl von Trägern für neue Kindertageseinrichtungen im Vordergrund und verschließen die Augen davor, dass dieses Gebot auf dem Rücken des Kitapersonals ausgetragen wird. Dabei sind gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung für eine gute Betreuung der Kinder in den Kitas: Zufriedene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten eben bessere Arbeit!“, so Schulze Wintzler. „Wir werden uns weiter für eine Berücksichtigung sozialer Kriterien bei der Trägerauswahl einsetzen. Es bleibt abzuwarten, ob insbesondere die Grünen ein Einsehen zugunsten des Kitapersonals haben oder sich weiter hinter der von der Verwaltung angeführten Trägerautonomie verstecken wollen.“
Sandra Wulf
Fraktionsgeschäftsführerin
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Münster
Bahnhofstraße 9
48143 Münster