Preußenstadion: Lewe muss liefern

„Wenn der Standort Nieberdingstraße in der Stadiondiskussion je etwas anderes gewesen sein sollte als eine Beruhigungspille, muss Oberbürgermeister Markus Lewe jetzt aktiv werden“ – Philipp Hagemann, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Münster, bringt das Desaster auf den Punkt. Viele Fans erinnerten sich noch zu gut daran, wie der CDU-Oberbürgermeister Twenhöven 1989 als Wahlkampfbonbon ein neues Stadion versprochen hat. „In der Realität spielt der SC Preußen immer noch im 1926 errichteten Stadion an der Hammer Straße,“ so Hagemann.

„Es wird langsam Zeit zu liefern. Vor nicht mal zwei Wochen ließ die Stadt noch verlauten, dass der Rat den Standort Nieberdingstraße „vor Jahren durch Beschluss gesichert habe“ – diese Formulierung ist so vieldeutig wie wertlos. Richtig ist, dass im Flächennutzungsplan ein Stadionstandort gesichert worden ist. Richtig ist allerdings auch, dass es die durch den OB geführte Stadtverwaltung versäumt hat, die Flächen ins Eigentum der Stadt zu bringen. Der Rat der Stadt Münster hat vor nunmehr 13 Jahren beschlossen, die Flächen an der Nieberdingstraße „sukzessive zu erwerben“ (V/0412/2002, beschlossen am 16. Juli 2003, Beschlusspunkt 3.2). Jetzt, da der Verein einen neuen Standort sucht, müssen wir feststellen: passiert ist seither nichts“, so Hagemann.

„Oberbürgermeister Markus Lewe ist jetzt gefordert. Entweder übernimmt er als Chef der Verwaltung die Verhandlungen mit der BIMA als Grundstückseigentümerin selbst und überlässt diese wichtige Frage nicht nachgeordneten Stellen, oder er schlägt zügig einen neuen, funktionierenden Stadionstandort vor. Wir werden sehr genau darauf achten, dass hier nicht wieder mit falschen Karten gespielt wird“, unterstreicht Hagemann.