Neues Stadtteilzentrum für Hiltrup

Neues Stadtteilzentrum für Hiltrup: v.l. Henning Klare, Hermann Geusendam-Wode, Christian Deutsch und Thomas Fastermann stellen den SPD-Ratsantrag vor (4.5.2016; Foto: Klare)
Neues Stadtteilzentrum für Hiltrup: v.l. Henning Klare, Hermann Geusendam-Wode, Christian Deutsch und Thomas Fastermann stellen den SPD-Ratsantrag vor (4.5.2016; Foto: Klare)

SPD bringt Bewegung in die Diskussion um die Stadthalle

Stadthalle Hiltrup – was ist denn damit? Wer von Süden nach Hiltrup herein fährt, nimmt sie kaum wahr: ein ganzes Stück zurück von der Straße, davor eine öde Pflasterfläche, liegt der Betonklotz. Egal was darin gerade stattfindet, rundum ist es öde und leer. Am Tage kurven jetzt noch die Flüchtlingskinder mit ihren Rädchen davor herum, so kommt wenigstens etwas Leben auf diese riesige städtische Fläche. Beste Lage, mitten in Hiltrup, und doch Aschenputtel. Was man vom Auto aus sieht, ist links die Tankstelle und rechts der Imbiss.

Politischer Arbeitskreis, das ist das Stichwort, das den in der Kommunalpolitik Kundigen dazu einfällt. Klotz am Bein der Stadt Münster, haben Andere schon gesagt und sich an Privatisierung versucht – ein hoffnungsloser Versuch bei einem Gebäude, in das 40 Jahre lang nicht mehr investiert worden ist. So hat auch der politische Arbeitskreis keine Lösung gefunden und hat sich darauf beschränkt, dem Rat eine Problembeschreibung vorzulegen. Investitionsstau, Raumprogramm nicht bedarfsgerecht, so lautet die Zusammenfassung der Ratlosigkeit.

Die SPD Hiltrup-Berg Fidel hat all die Jahre dafür geworben, dass Hiltrup Raum für Veranstaltungen braucht: „Die Hiltruper Bürgerschaft braucht auch in Zukunft eine Halle, so groß, dass sich darin die Bürger versammeln können und dass auch größere kulturelle Veranstaltungen darin stattfinden.” Nach mehreren Jahren Mitarbeit im politischen Arbeitskreis sieht die SPD aber kein wirklich tragfähiges Ergebnis, die zwei realistischen Alternativen überzeugen nicht:

  • Grundsanierung und Umbau des Stadthallen-Komplexes am vorhandenen Standort; dadurch soll die Nutzung der Veranstaltungsflächen für Hiltruper Kultur- und Vereinsaktivitäten flexibilisiert und Raum für den Umzug der Bezirksverwaltungsstelle an diesen Standort geschaffen werden. Diese Variante ist teuer und würde die nicht bedarfsgerechte Struktur auf Dauer fortschreiben; die vorhandene Veranstaltungshalle mit 700 Plätzen ist für ein Bürgerzentrum des Stadtteils Hiltrup überdimensioniert und für die kleineren Aktivitäten örtlicher Initiativen schlecht nutzbar.
  • Abriss und Neubau einer Halle mit Nebenräumen am Standort der jetzigen Stadthalle. Diese Variante ist städtebaulich problematisch, da nur ein Teil des Grundstücks genutzt würde. Die Restfläche würde brach liegen und sozial unerwünschte Aktivitäten anziehen.

Die SPD hat sich deshalb erneut mit der planungsrechtlichen Situation dieses zentralen Grundstücks befasst. Danach bietet sich an, eine multifunktionale Nutzung des Grundstücks eingehender als bislang geschehen zu untersuchen. Gerade vor dem Hintergrund der enormen und weiter steigenden Nachfrage nach Wohnangeboten für ältere Menschen stellt sich doch die Frage, ob z.B. eine solche Nutzung mit einem bedarfsgerechten Raumangebot für bürgerschaftliche Veranstaltungen kombiniert werden kann.

Die SPD-Ratsfraktion bringt deshalb in Abstimmung mit der SPD Hiltrup-Berg Fidel den Antrag in den Rat der Stadt Münster ein, die Verwaltung zu beauftragen:

  1. Es wird ein Wettbewerb durchgeführt für den Bau einer neuen, multifunktional nutzbaren, den Bedürfnissen der Hiltruperinnen und Hiltruper entsprechenden und energieeffizienten neuen Stadthalle als Stadtteilzentrum für den Stadtteil Hiltrup.
  2. Vor Durchführung des Wettbewerbs sind die Hiltruperinnen und Hiltruper, Vereine, Einrichtungen, Kulturschaffende und weitere gesellschaftliche Gruppen in einer ergebnisorientiert und fachkundig konzipierten öffentlichen Veranstaltung zu beteiligen. Die Erkenntnisse sind den am Wettbewerb teilnehmenden Büros als Impulse mitzuteilen.
  3. Im Rahmen der Auslobung wird sichergestellt, dass
    a) eine der hohen Zentralität des Standortes angemessene Qualität erzielt wird,
    b) durch Multifunktionalität, Energieeffizienz und Konzeptqualität eine hohe Wirtschaftlichkeit für Bau und Betrieb erreicht wird,
    c) die Bedarfe der anliegenden Schulen nach Möglichkeit berücksichtigt werden
    d) es zu verträglichen Verkehrsabwicklungen kommt und
    e) weitere Synergien und wirtschaftliche Vorteile durch ergänzende Nutzungen überprüft werden.
  4. Die Auslobung erfolgt ergebnisoffen in der Frage der Projektträgerschaft für Bau und Betrieb. Insbesondere für die Erreichung weiterer Synergien und wirtschaftlicher Vorteile sind auch Ansätze zu prüfen, die den Bedarf an Wohnraum für ältere Menschen in zentraler Lage Hiltrups berücksichtigen.