Seit Monaten streiken Handwerker*innen der LEG-Tochter TSP (Technik Service Plus) für bessere Arbeitsbedingungen. Geschehen ist bisher wenig: Das Wohnungsunternehmen verweigert sich nach wie vor, einen Tarifvertrag im Sinne der Mitarbeitenden abzuschließen. Das betrifft auch Handwerker*innen in Münster und hat auch Auswirkungen auf zahlreiche Liegenschaften in der Stadt. „Es ist ein Unding, dass die LEG als Nordrhein-Westfalens größte Vermieterin und drittgrößtes börsenorientiertes Unternehmen in Deutschland den Handwerkerinnen und Handwerkern der TSP einen Tarifvertrag verweigert, der in sonstigen konzerneigenen Unternehmen Standard ist. Wir stellen uns daher solidarisch an die Seite der Streikenden. Sie haben unsere vollste Unterstützung “, stellen Lia Kirsch, stv. Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hiltrup – Berg Fidel, und Robert von Olberg, Vorsitzender der SPD Münster, klar.
Kirsch, die von Anwohnenden auf die Situation vor Ort angesprochen wurde und auch wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion ist, macht ihre Kritik insbesondere an der Situation in Münster deutlich: „Die LEG ist weit entfernt von einer Bewirtschaftung und Betreuung der Wohnungen, die sich an den Interessen der Mieterinnen und Mieter orientiert. Sie nutzt alle möglichen Schlupflöcher. Das geht zu Lasten des Personals und der Mietenden. Seit Wochen müssen einige Mieterinnen und Mieter, nicht nur in Berg Fidel, ohne funktionierende Heizung auskommen, leiden unter Schimmelbefall in ihren Wohnungen, während das Unternehmen nicht für sie erreichbar ist. Ein unhaltbarer Zustand!“ Die SPD-Politikerin hat daher u. a. Kontakt zur SPD-Landtagsfraktion und zur Stadtverwaltung aufgenommen. Kirsch und von Olberg machen deutlich, inwiefern Verantwortung und wirtschaftliche Lage bei der LEG auseinandergehen: Allein im Jahr 2020 habe die LEG Immobilien AG einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,36 Mrd. Euro (nach Steuern) erwirtschaftet, was einer Steigerung von rund 67% gegenüber 2019 entspreche. „Darüber freuen sich die Aktionäre, während Mieterinnen und Mieter sowie das LEG Personal das Nachsehen haben. Wir fordern die LEG-Geschäftsführung daher auf, schnellstmöglich im Sinne ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu handeln und einen Tarifvertrag für die TSP abzuschließen!“