LED: Glanz mit Flecken?

Die schöne neue – und nicht ganz billige – LED-Birne gab nach ca. 8 Wochen Einsatz den Geist auf. Sie hatte in einer gut durchlüfteten Lampe gesessen, Hitzestau konnte also nicht die Ursache für den Ausfall gewesen sein. Der Totalausfall hatt sich über einige Minuten mit schwankender Helligkeit angekündigt, anschließend erlosch sie. Im Inneren der Birne zeigte sich eine große schwarze Stelle, und Rauch stieg auf.

Und was für ein Rauch! Außerordentlich stechend und penetrant breitete er sich blitzschnell in der ganzen Wohnung aus. Nach gründlichem und langem Lüften stank die defekte Birne – inzwischen in Quarantäne – weiter still vor sich hin. So saßen die verblüfften Nutzer da und fragten sich: ist das, was stechend stinkt, gut für die Gesundheit? Steckt in den Elektronikplatinen nicht jede Menge giftiger Substanzen, die beim Verschmoren freigesetzt werden?

Also schnell eine Email an den Hersteller Osram geschickt “Welche Substanzen sind in dem Rauch enthalten, den das Leuchtmittel bei dem Defekt freisetzt? Sind diese Substanzen gesundheitlich unbedenklich oder sind Gesundheitsrisiken damit verbunden? Wenn ja: welche?” und die Birne eingepackt und zum Hersteller geschickt.

Die erbetene zeitnahe Antwort brauchte ein Weilchen: “Der von Ihnen beschriebene außerordentlich stechende und penetrante Rauch“ wurde von einem defekten elektronischen Bauteil verursacht. Bei der Kolbenschwärzung handelt es sich um Materialabdampfungen von der ausgefallenen Komponente. Sämtliche Bauteile werden im Rahmen der Qualifikation untersucht. Die „Directive 2002/95/EC RoHS”, die umweltschädliche Substanzen verbietet, wird von allen von uns verwendeten elektronischen Komponenten eingehalten. Bei der von Ihnen eingesandten Lampentype handelt es sich um eine Auslauftype, die im Rahmen einer turnusmäßigen Neusegmentierung aus unserem Sortiment genommen und durch ein effizienteres Modell ersetzt wurde. Sie erhalten in den nächsten Tagen … Ersatz in einer aktuellen Nachfolgetype.”

Jetzt sitzen wir da: eine zufriedenstellende Antwort war das nicht. Kann das, was vor dem Verschmoren angeblich nicht umweltschädlich war, kann sich das durch das Verschmoren nicht in durchaus Giftiges umsetzen?