“Der Rat stimmt zu, dass wie im Pflegebedarfsplan festgestellt kein Bedarf an neuen vollstationären Pflegeangeboten für die Jahre 2017 – 2020 in Münster (gesamt) besteht. Es werden keine Bedarfsbestätigungen für zusätzliche vollstationäre Plätze in Einrichtungen in Münster erteilt.”
heißt es im “Verbindlicher kommunalen Pflegebedarfsplan für Münster 2017 – 2020”, der am 20.09.2017 im Rat beschlossen werden soll.

Dazu habe ich eine andere Meinung, treten wir Sozialdemokraten doch schon seit Jahren für Pflegeplätze in Hiltrup Ost ein, die mit weiteren Angeboten (Wohngruppen/Tagespflege) kombiniert werden könnten, um eine wirtschaftliche Einrichtungsgröße zu erreichen. Das Thema ist mir längst auch ein persönliches Anliegen und daher habe ich mich hierzu auch klar positioniert. Dem Bezirksbürgermeister war schon ein Grundstück von privater Seite angeboten worden – und auch andere Träger als das Marienheim haben in dieser Sache Kontakt gesucht und Gespräche geführt.

Ich sah gute Argumente und eine reale Machbarkeit für dieses Projekt und bin mit dieser Botschaft auch in die Öffentlichkeit gegangen.

In unserer eigenen Ratsfraktion konnte ich mich jedoch nicht durchsetzen. Meine Position fand keine Mehrheit. Und damit dürfte wohl auch die Ratsentscheidung anders ausfallen, als von mir erhofft.

Das Ergebnis lässt sich so zusammenfassen: Die Fraktion folgt der Argumentation und bisherigen Bedarfsplanung der Verwaltung, die sich an größeren städtischen Räumen ausrichtet. Man sieht nicht den Bedarf für Einrichtungen in den jeweiligen Stadtquartieren (wie in Hiltrup Ost mit 5400 Einwohnern), sondern hält anders als ich, weiterhin längere innerstädtische Wegstrecken für zumutbar, die auch über die Bezirksgrenzen hinausgehen können. Für Hiltrup Ost sieht man daher bestehende Angebote sowohl in Hiltrup Mitte, als auch in Angelmodde als ausreichend an. Anders sieht es beim sogenannten Service Wohnen aus (Seniorenwohnungen mit Pflegedienstangeboten) – hier wird ein wohnumfeldnaher Bedarf für Hiltrup Ost gesehen und unterstützt.

Die Niederlage schmerzt, es ist mir jedoch ein Anliegen den Vorgang hier transparent darzustellen. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Ich habe aus Überzeugung für Hiltrup Ost argumentiert, die “Sache” war und ist es mir wert. Ich bedanke mich bei allen die mich unterstützt haben.

Hermann Geusendam-Wode