Hiltruper Filiale schließt

„Sie, unsere Kunden, wünschen sich, dass die Deutsche Bank modern und leistungsfähig ist. Sie wollen persönlich und kompetent beraten werden. Sie erwarten erstklassigen Service und die besten Lösungen. Und Sie selbst wollen heute bestimmen, auf welchem Wege, wann und wo Sie mit uns in Kontakt treten. Ob in der Filiale, online oder per Telefon.”

Man kann es nicht glauben: mit solchem Gewäsch verkündet die Deutsche Bank ihren Hiltruper Kunden, dass sie in Zukunft eben nicht mehr selbst bestimmen können, “auf welchem Wege, wann und wo” sie mit ihrer Bank reden können. Denn die Filiale Hiltrup auf der Marktallee wird definitiv geschlossen.

Nun könnte man ganz trocken sagen: dann geht doch zur Sparkasse, ihr lieben Leute, die liegt gegenüber auf der Marktallee und wird nicht geschlossen. Diese Filiale jedenfalls, die anderen Filialen der Sparkasse in Hiltrup Ost und in Berg Fidel werden ja bekanntlich auch geschlossen. Aber wer einmal die Bank gewechselt hat, weiß welches Theater ihm dann bevorsteht, um all die Daueraufträge und Lastschriftermächtigungen umzupolen – irgendeinen vergisst man immer. Also werden die Hiltruper in Zukunft zähneknirschend zur Deutschen Bank an der Stubengasse fahren müssen.

Einen Trost hat die Deutsche Bank aber für ihre Kunden: “Ganz wichtig: Bei Ihren täglichen Bankgeschäften ändert sich nichts. Ihre Kontoverbindung, IBAN und BIC bleiben unverändert.” Wer hätte das gedacht, die Kontonummer darf man behalten! Die Leute von der Deutschen Bank, die haben bei solchen Sprüchen sicher an ihre eigene Vergangenheit gedacht: hat da nicht schon mal die Deutsche Bank die ganzen lästigen Kunden mit den kleinen Umsätzen herausgeworfen, in eine Extra-Kleine-Leute-Bank verfrachtet, die Deutsche Bank 24 AG?

Die Hiltruper Marktallee verliert jedenfalls einen weiteren seriösen Anbieter. Der Druck auf die Immobilieneigentümer an der Marktallee wächst. Wiewel geht zum Bahnhof, Deutsche Bank geht ganz weg, kleine alte Ladenlokale haben lange Leerstände, und eine ganze Reihe von Neubauten drängen mit modernen Ladenflächen auf den Markt – wie soll das alles gefüllt werden? Noch mehr 1-Euro-Ramschläden?