Der Aufzug am Hiltruper Bahnhof: nagelneu und schon beschädigt
Wie Recht der Mann von der Bahn doch hatte! Als er in der Hiltruper Bezirksvertretung die Pläne zum Umbau des Bahnhofs vorstellte, erwähnte er das Problem mit einem Satz: Hiltrup hat ein Vandalismus-Problem. Immer wieder waren die elektronischen Anzeigetafeln brutal zerstört worden und mussten ersetzt werden. Die alteingesessenen Hiltruper von der Marktallee kennen das Problem seit langem ; sie berichten sehr anschaulich, wie randalierender Pöbel nachts über die Marktallee zieht zum Bahnhof und einige Stunden später wieder zurück.
So groß die Freude über den Bahnhofsumbau war, so besorgt war man auch: würde der Aufzug mit all seinen Glasflächen und Steuerungseinrichtungen diesem Hiltruper Pöbel standhalten?
Seit heute wissen wir es, er tut es nicht. Die Sicherheitsscheibe neben der Aufzugstür ist von vielen Rissen durchzogen, man kann die Spur eines Steins erahnen. Wer in diesen Tagen bei über 30°C mit Kinderwagen und Rollkoffer hoch muss auf Gleis 2, den packt eine maßlose Wut. Warum kann die Polizei diesen Kriminellen, die regelmäßig öffentliches Eigentum zerstören, nicht endlich das Handwerk legen? Und wenn schon nicht regelmäßig Streife gelaufen werden kann an diesem zugegeben schwer zu kontrollierenden Ort, warum gibt es hier keine Videoüberwachung? Grundsätzliche Bedenken gegen Videoüberwachung sind ja berechtigt, jeder Bürger hat ein Recht auf Wahrung seiner Privatsphäre, aber wie sonst kann hier die Funktionsfähigkeit des Bahnhofs geschützt werden?
Die SPD Hiltrup hat bei der Bahn angefragt, welche Möglichkeiten für eine bessere Sicherung sie sieht. Die Antwort kam postwendend: keine. Ja, man kenne die schwierige Situation in Hiltrup; nein, Videoüberwachung sehe man inzwischen sehr restriktiv, dafür kämen nur die ganz großen Bahnhöfe infrage – und dazu zähle auch der Hauptbahnhof Münster nicht. Müssen wir uns also darauf einrichten, dass der Hiltruper Aufzug immer wieder wegen Vandalismus still steht?