Grüne versus Radfahrer

Der Bus braucht die ganze schmale Fahrbahn der Amelsbürener Straße, für Radfahrer ist reichlich Platz auf dem Radweg (25.11.2016; Foto: Klare)
Der Bus braucht die ganze schmale Fahrbahn der Amelsbürener Straße, für Radfahrer ist reichlich Platz auf dem Radweg (25.11.2016; Foto: Klare)

Eine schwierige Beziehung

Eine merkwürdige Tradition hat sich entwickelt bei den münsterschen Grünen. War das nicht mal so ‘ne Art Graswurzeltruppe, frisch und frech? Man reibt sich die Augen. Bürgerlich sind sie geworden, mindestens. Sag mir mit wem du koalierst und ich sag dir wes Geistes Kind du bist. Nun, man wird älter, da vertrocknen die Graswurzeln irgendwann…

Was bleibt, ist der Anspruch der Grünen, bei allen Fragen des nicht motorisierten Verkehrs die Weisheit für sich gepachtet zu haben. Da können andere ruhig Sicherheitsbedenken äußern – Münsters Grüne wollen erst Unfälle sehen, bevor sie Gefahrenstellen als solche akzeptieren. In der Diskussion um den Ersatz der Prinzbrücke war das schon so, da reagierten sie auf offensichtliche Gefahren für den Radverkehr mit der kaltschnäuzigen Aussage es ist ja noch nichts passiert. Jetzt geht es um den Radverkehr auf der umgebauten Amelsbürener Straße, und wir erleben dieselbe Bedenkenlosigkeit: sollen die Radfahrer doch ruhig zwischen Bussen, PKWs und LKWs herumgondeln. “Mehr Platz im Verkehrsraum” nennen die Grünen das, wer fährt denn schon auf dem neuen breiten Radweg?!

Fahrbahn eng, Radweg breit und frei: Auf der Fahrbahn der Amelsbürener Straße sind Radfahrer nicht gut aufgehoben (25.11.2016; Foto: Klare)

Rechtlich sieht das ganz anders aus. Aus gutem Grund kennt der Gesetzgeber die Ideologie “Mehr Platz im Verkehrsraum” nicht. Radfahrer können durch entsprechende Schilder gezwungen werden, statt der Fahrbahn den vorhandenen Radweg zu benutzen, wenn eine Gefahrenlage besteht. Darüber muss geredet werden. Alles andere ist: politischer Schaum.