Münsters peinliche Verwaltungsspitze
Münster als lebenswerteste Stadt hat sicher auch die tüchtigste Verwaltung verdient. Sollte man meinen. Da gehören Spitzenleute an die Spitze. Spitze ist allerdings nur das Theater um die Stelle des Stadtdirektors, also der Nummer 2 an der Spitze. Nummer 1, also der Oberbürgermeister, mag öffentlich nicht sagen, dass er Nummer 2 loswerden will. Dabei gibt es gute Gründe dafür, Herrn Schultheiß endlich in die Wüste zu schicken; peinliche Auftritte bei anderen Behörden, selbstherrliche Ignoranz gegenüber dem politischen Willen des Rates – es reicht.
Nummer 1 traut sich aber nicht das auszusprechen und verkriecht sich hinter der CDU- und der Grünen-Fraktion im Rat. Und der Betroffene, Nummer 2? Der inszeniert sich im Rat mit seiner schwarzen Krawatte, als ob ihm der letzte Rest von Verstand und Anstand abhanden gekommen wäre. Ein klassischer Fall von Selbstüberschätzung, seinen eigenen Abgang zum Trauerfall zu stilisieren. Profis unter den Wahlbeamten wissen, dass ihr Amt jeweils auf eine Wahlperiode befristet ist, aber Schultheiß ist kein Profi.
Eins dürfte nach diesem peinlichen Auftritt klar sein: für Schultheiß gibt es keine Verwendung in der Stadt Münster. Selbst wenn irgendwelche CDU- und Grünen-Ratsmitglieder ihm versprochen haben sollten, ihn auf einem warmen Plätzchen in der großen münsterschen Verwaltung und ihren Betrieben endzulagern: solche Versprechen haben sich mit diesem Auftritt erledigt. Ab in die Wüste mit ihm!