„Die Besetzung von Gremien des Rates in Münster spiegelt, wie in vielen anderen Städten auch, noch immer nicht die gesellschaftliche Realität wider: Es gibt beispielsweise kaum Ausschüsse, in denen Frauen und Männer paritätisch vertreten sind. Noch schlechter sieht es bei der Besetzung von Aufsichtsräten aus. Das zeigt: Handeln ist unbedingt erforderlich, um den Zielen der Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern, der Münster bereits 2009 beigetreten ist, endlich nachzukommen“, so Anne Schulze Wintzler, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. Auf Antrag der SPD-Fraktion legt die Verwaltung jetzt eine Übersicht der Besetzung in verschiedenen politischen Gremien und Bezirksvertretungen vor und zeigt auf, dass insbesondere in den Aufsichts- und Verwaltungsräten Umbesetzungen anzustreben sind, um einen Frauenanteil von mindestens 40% gemäß Landesgleichstellungsgesetz zu erreichen.
„Eine reine Absichtserklärung, wie sie die Verwaltung formuliert, reicht aber nicht aus. Wir müssen jetzt aktiv werden und bis zum Beginn der nächsten Wahlperiode des Rates in 2020 gemeinsam mit Politik und Verwaltung ein Verfahren für Münster entwickeln, wie sichergestellt werden kann, dass zukünftig in den wesentlichen Gremien eine möglichst paritätische Besetzung erfolgt“, fordert Schulze Wintzler. Sie ergänzt: „Nach einer Bestandsaufnahme soll zudem eine Aufforderung zur zeitnahen Umbesetzung an diejenigen Fraktionen erfolgen, die beispielsweise zu viele Männer in ein Gremium entsenden. Gleichzeitig soll die Verwaltung bei Umbesetzungen von Gremien auf deren Auswirkungen auf die Geschlechterverteilung in Ausschüssen und Aufsichtsräten aufmerksam machen.“
„Das Ziel ist erkannt. Jetzt sind insbesondere diejenigen Fraktionen am Zug, die bisher hauptsächlich auf ihr ‚männliches Personal‘ in Ausschüssen und Aufsichtsräten gesetzt haben“, so Schulze Wintzler.
Sandra Wulf
Fraktionsgeschäftsführerin
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