Gabriel mies machen gehört zum guten Ton. Medien sind leider häufig als Meute unterwegs, und was bei einem gut funktioniert, wird schnell von den andern aufgenommen. Kein Artikel über deutsche Politik, in dem nicht über Gabriel hergezogen wird: entweder bringt er’s einfach nicht, oder er sagt zu viel, oder er sagt zu wenig, oder er ist zu dick – auf jeden Fall wird der Artikel mit einem “der schafft’s sowieso nicht” garniert.

Aber wie denkt die Basis? Die Diskussion an der Basis bringt viele verschiedene Aspekte, man kann sie aber auf den Punkt bringen und einfach fragen: wer ist für Gabriel als Kanzlerkandidat? Zählt man die gehobenen Finger aus, dann ist das Bild doch wieder recht eindeutig. Ja, Gabriel soll’s machen. Die SPD ist nicht die geborene Opposition: wir können und wollen regieren, und das fordert Unterstützung für die eigenen Spitzenleute.

Gabriel hat eine gute Rolle gespielt in der Diskussion um die Handelsverträge mit Kanada und den USA, ohne ihn hätte es CETA nicht gegeben. TTIP ist gescheitert, aber dazu erleben wir gerade einen phänomenal schnellen Stimmungswandel; Hilfe, Trump kommt und will deutsche Exporte in die USA kappen, hätten wir doch bloß noch mit Obama TTIP abgeschlossen! Gabriel äußert sich schnell und deutlich zu Trump, und Gabriel hat schon vor Monaten den Kampf mit Schäuble angefangen, damit in Deutschland auch die “kleinen Leute” ihren Anteil bekommen. Also Gabriel, wer sonst?