Eine unendliche Geschichte: Seniorenwohnungen in Hiltrup Ost

Nachdem wir von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder auf fehlenden Wohnraum für Senioren in Hiltrup Ost angesprochen worden waren, brachte die SPD Fraktion in der Bezirksvertretung Hiltrup schon 2014 einen Antrag ein, der die Stadtverwaltung aufforderte, geeignete Grundstücke für die Errichtung Senioren gerechter Wohnungen in Hiltrup Ost zu benennen. Eine Antwort jedoch, haben wir bis heute nicht erhalten.

Leider sind seither mehrere private Bauprojekte gescheitert. Nun versuchte es die Hiltruper Meyer-Suhrheinrich-Stiftung, die in Hiltrup Mitte schon Senioren gerechte Wohnungen anbietet, auf dem Grundstück am Loddenweg 10. Dort steht bisher das alte Pfarrhaus der Marien Kirche. An dessen Stelle sollten 17 Wohnungen entstehen. Leider endete auch dieses Projekt zunächst mit einem Rückzug.

Zu klein darf so ein Projekt nicht sein, dann wird es schnell unwirtschaftlich. Genau dies ist das Problem, wenn ein ausreichend großes Grundstück fehlt!

Daher empfahl der SPD Antrag aus 2014 12 bis 16 Servicewohnungen, eine ergänzende Seniorenwohngemeinschaft für Demenz Erkrankte mit 8 bis 12 Plätzen, eine Seniorentagespflegeeinrichtung und einen Stützpunkt für einen ambulanteren Pflegedienst. In der Kombination der Angebote liegt der Wert für den Ortsteil: Alles unter einem Dach und das möglichst an einem zentralen Ort.

Im Jahr 2014 fand auch die „Zukunftswerkstatt Hiltrup Ost“ statt. Deren Ziel war es Ideen für generationengerechtes privates Bauen zu unterstützen. Die Werkstatt hat eine Vision hinterlassen, die eher einen stadtplanerischen Inhalt hatte und damit über den eigentlichen Ansatz hinausging: Den heutigen Parkplatz am Osttor als „Marktplatz Hiltrup Ost“ – mit Gebäuden wie man sie rund um so ein Zentrum findet, eine Kirche, Gaststätte/Hotel, eine Kita, das Seniorenhaus mit weiteren Serviceangeboten, Ärzte, Apotheke, Sanitätshandel, Physiotherapie, Banking Service, Gastronomie etc.

Ich finde, diese Idee verdient die Chance ernsthaft geprüft zu werden. Das jetzt gescheitete Projekt der Meyer-Suhrheinrich-Stiftung macht noch einmal deutlich, dass man für Hiltrup Ost größer denken muss, wenn man wirklich etwas erreichen will!

Diesen Willen vermisse ich auch bei weiteren Themen, die wichtig sind für einen funktionierenden Ortsteil. Zwei Lebensmittelgeschäfte gibt es noch in Hiltrup Ost, die an ihren jetzigen Standorten nicht mehr wachsen können. Das dürfte ihren dauerhaften Bestand gefährden. Wer also eine Grundversorgung mit Lebensmitteln in Hiltrup Ost langfristig sichern will, muss auch hierzu eine Antwort finden.

Jahrelang erzählen uns die Stadtplaner schon, was alles nicht geht. Es wird Zeit das Hiltrup Ost nicht nur Beruhigungspillen erhält: Geplante Baugebiete die nicht baureif werden, Automatenbar statt Sparkasse, Zukunftswerkstatt statt echter Stadtentwicklungsplanung, Quartiersmanagerin statt nachhaltiger Wohn- und Betreuungsangebote. Warten wir einmal ab, was aus der Stelle von Frau von Kegler wird, wenn die Landesförderung demnächst ausläuft und die Stadt die Kosten in den unterfinanzierten Haushalt nehmen müsste…

Vermutlich wäre die „Marktplatz Hiltrup Ost“ Idee nur über einen längeren Zeitraum umsetzbar. Aber schon in 3 bis 4 Jahren könnte man mit dem Senioren Projekt auf einem vorhanden städtischen Grundstück starten, das sogar schon die planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt – wenn das temporäre Flüchtlingshaus wie geplant wieder abgebaut wird.

Hermann Geusendam-Wode