Autsch: DDR-Sprech der Untoten

Deutschland fehlen Grenzsicherungsanlagen, sagt Frau Petry von der AfD heute im Radio, und da hat es bei mir Klick! gemacht. Grenzsicherungsanlage, das war doch die lügnerisch-schönrednerische Bezeichnung für Sperrbezirk, Todesstreifen, Minen, Stacheldraht und schwer bewaffnete Hundestreifen, das war doch die Grenze der DDR zur Bundesrepublik; wer da rüber wollte, war ein Grenzverletzer und wurde mit höchster staatlicher Billigung erschossen. Und “von der Schusswaffe Gebrauch machen”, was die AfD bei aller bürokratischen Steifheit ja so schön findet, das hieß früher doch schlicht und einfach Schießbefehl.

Unmenschlich war das, die Geschichte ist darüber hinweggegangen. Und jetzt feiert dieses Grauen Auferstehung, jetzt berauschen sich Leute, die in unsere Parlamente drängen, an Stalins, Ulbrichts, Honeckers Staatsterrorismus. Gruselig ist das. Die Gehirnwäsche in DDR-Zeiten, dass die heute so kackfidel wieder auftaucht, das lässt einen – mit Verlaub – kotzen.

Also: wenn Grenzsicherungsanlagen, dann andersherum. Krimineller Grenzübertritt von Dresden nach Westdeutschland muss unterbunden werden. Nicht wahr, Frau Petry, Frau von Storch, und gleich scharf schießen! Immer feste druff, das galt schon zu Kaisers Zeiten. Nur gut, dass die AfD so offen ihre Gesinnung deklariert.