Diese Sitzung der Bezirksvertretung Hiltrup konnte man beinahe schon historisch nennen: geschlagene vier Stunden befassten sich die Hiltruper Kommunalpolitiker mit einer vergleichsweise kurzen Tagesordnung. Die hatte es allerdings in sich.
Neue Container für die Kleinkinder der Kita Lummerland: einer oder zwei, auf dem Gelände der (ohnehin voll ausgelasteten) Ludgerusschule oder auf Kita-Gelände? Und das, nachdem erst eine Unterschriftensammlung mit Unterstützung der SPD vor Jahren dafür sorgte, dass die alten Rattenlöcher, pardon Schul-Container verschwanden? ….
Die Hiltruper Prinzbrücke steht nicht nur und rostet: jetzt ist Bewegung in den Neubau gekommen. Auf Initiative der SPD hat die Bezirksvertretung am 14.1.2016 mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP diese Resolution beschlossen:
1. Die Bezirksvertretung Hiltrup fordert für die Erneuerung der Prinzbrücke eine Lösung, die Verkehrssicherheit gewährleistet durch die Trennung von motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehr. ….
Es gibt kaum ein Thema, das in Hiltrup länger aktuell geblieben ist: die Stadthalle, ein Prestigeprojekt der früher selbständigen Gemeinde Hiltrup. Vor über 40 Jahren wurde eilig und ohne schlüssiges Konzept mit dem Bau begonnen, die 1975 eingemeindete Gemeinde Hiltrup legte schnell noch ein faules Ei ins Nest der Stadt Münster. Von einer Restauration mit 1000 Plätzen träumten damals einige CDU-Dorfpolitiker. Jetzt ist das Gebäude in die Jahre gekommen, was macht man jetzt damit?
Die Verwaltung legt aktuell einen Sachstandsbericht mit allerlei Handlungsalternativen vor. ….
200 neue Plätze für Flüchtlinge an der Meesenstiege
“Willkommenskultur für Flüchtlinge ist auch in Hiltrup kein Fremdwort”, betont der Hiltruper SPD-Vorsitzende Henning Klare. “Die Unterbringung von wöchentlich 300 neuen Flüchtlingen stellt die Stadtverwaltung vor Herausforderungen, die auch eine Beteiligung des Stadtbezirks Hiltrup bei der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten erfordern”, ist sich Fraktionsvorsitzender Hermann Geusendam-Wode mit den übrigen Fraktionen in der Bezirksvertretung Hiltrup einig.
Wenn es zum Schwur kommt, knickt die CDU ein: man kann nur noch staunen, welchen Eiertanz die Hiltruper CDU jetzt beim Thema Prinzbrücke aufführt. Variante 5, also der Bau eines Abfahrtsohrs vom Damm der Hochbrücke und einer reinen Geh- und Radwegbrücke, mit dieser Lösung wollte die Hiltruper CDU bis vor kurzem mit dem Kopf durch die Wand. Jetzt liest man mit großem Erstaunen in den Westfälischen Nachrichten, dass die CDU eine “Absprache mit den Grünen sucht”, ….
“diese Desperados” bezeichnet die NRW-FDP – ja gibt’s die denn noch? – alle allein reisenden Flüchtlinge. Das ist der FDP-Originalton in WDR5 am Morgen, Herr Lindner im Interview. Pauschalurteile dieser Art sind jetzt sicher eine große Hilfe, um mit der höchst schwierigen Flüchtlingswelle umzugehen. Wie wär’s mit weiteren Kalauern dieser Art: alle Mitglieder der FDP sind Dumpfbacken, oder so? Die schwarzen und die weißen Schafe über einen Kamm scheren, das tun doch eigentlich nur Leute, die nicht denken können. FDP, freie dämliche Pegida?
Hiltrups Zentrum verändert in raschem Tempo sein Gesicht. Die Marktallee wechselt ganz deutlich ihren Maßstab, Puppenstube und Kleinklein verschwinden nach und nach. Wer erinnert sich noch an das geradezu niedliche Häuschen auf dem Foto von 1985? Als letzter Vertreter einer vergangenen Baukultur (und Lebensweise) hat es rechts neben Klostermann sicher 100 Jahre ausgehalten, bis es durch einen großen Neubau ersetzt wurde. ….
Es hat ja verdammt lange gedauert: die alte Prinzbrücke, denkmalgeschützte Verbindung zwischen Hiltrup Mitte und Ost, ist nicht mehr zu retten, und Ersatz muss her. Die verantwortliche Behörde, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hampelt schon seit Jahren mit vielen kleinen Notreparaturen herum, für schwere Fahrzeuge gibt es Beschränkungen, und mit ein wenig Optimismus hält die Brücke noch bis Ende 2017. Und dann? ….
Fünf Monate hat der Entwurf des Bundesjustizministeriums zur Stärkung der sexuellen Selbstbestimmung im Strafrecht im Bundeskanzleramt geschmort. Nach fünf Monaten hat das Bundeskanzleramt jetzt den Entwurf des Bundesjustizministeriums endlich für die Länder- und Verbändeanhörung freigegeben. Kanzlerin Merkel empört sich öffentlich über die abscheulichen Vorfälle in Köln und anderen Städten, wo Frauen zum Freiwild geworden sind – aber es hat erst diese Vorfälle gebraucht, damit Merkel sich bewegt. Scheinheilig ist noch eine milde Bezeichnung für solches Verhalten. ….
Irritiert reagiert Münsters SPD-Ratsfraktion auf Äußerungen des Oberbürgermeisters zur Sparpolitik. In einem Interview hatte Markus Lewe angekündigt, die Sparpolitik zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit in 2016 machen zu wollen, und den Verzicht auf einen Architektenwettbewerb für den Neubau einer Grundschule in Wolbeck als ein Beispiel für Einsparmöglichkeiten genannt.
“Das ist doch erstaunlich: Derselbe OB, der Ende des Jahres dem Rat mit einer Vorlage vorschlug, einen Architektenwettbewerb für den Schulneubau durchzuführen, ….